Festgabe der Medizinischen Fakultät.

  • Universität Zürich. Medizinische Fakultät.
Date:
1914
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Credit: Festgabe der Medizinischen Fakultät. Source: Wellcome Collection.

    83/330 (page 73)
    Der Bau des menschlichen Körpers zeigt in allen seinen Bestandteilen Eigenartigkeiten, welche ihn von der Körper- beschaffenheit aller anderen Lebewesen unterscheiden. Das ihm dadurch zukommende, besondere Gepräge bekundet der mensch- liche Körper ebenso in den einzelnen Abschnitten, wie in seiner Gesamtheit. Wir stellen uns diese gern als ein harmonisches Ganzes vor. Und mit Recht; denn jeder einzelne Teil des Körpers steht zu einem andern in engster räumlicher Beziehung und gegenseitiger Abhängigkeit. Es lassen sich daraus größere Körperdistrikte mit gewisser Abgeschlossenheit ableiten, welche wiederum im Dienste anderer größerer, derartiger Körpereinheiten stehen. Mit bestimmten, hier und da mit mehreren ausgesprochenen Leistungen betraut, sind diese größeren Abschnitte für die Be- tätigung des gesamten Körpers notwendig. Ihre Umbildung, Schädigung oder ihr Ausfall beeinflussen die Leistungen des Gesamtorganismus. Zu diesen großen Körperabschnitten gehören der Kopf, der Rumpf und die Gliedmaßen. Die Gliedmaßen erhalten ihre Eigenartigkeiten durch die Endabschnitte. Die obere Gliedmaße verdankt ihre Gestal- tung der Hand, die untere dem Fuße. Die Hand, als wichtigstes Werkzeug des Menschen überhaupt, hat die Ausbildung des Unter- und des Oberarmes sowie der Schulter von Anfang an beherrscht. Diese haben ohne sie für den Gesamtkörper keinerlei Bedeutung. Eine handlose obere Gliedmaße ist für den sonst regelrecht gebauten Körper nutzlos. Alle rumpfwärts von der Hand befindlichen Teile stehen in engster oder weiterer Ab- hängigkeit von ihr als Greiforgan und lassen sich in ihrem Bau nur aus diesem verstehen. Die Entwicklung der menschlichen