Festgabe der Medizinischen Fakultät.

Universität Zürich. Medizinische Fakultät.

Date:: 1914

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Credit: Festgabe der Medizinischen Fakultät. Source: Wellcome Collection.

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seine Umgebung? Weil die Vereinigung der Elemente, bei der Wärme entsteht, gegenüber den Verlusten von Wärme durch Abgabe an die Umgebung, durch Bewegungen usw., nur eine geringfügige ist. Viel erheblicher ist sie bei dem Warmblüter, bei den Vögeln, bei den Säugetieren, vor allem beim Menschen, der eine Temperatur von 37° an seiner Oberfläche erreicht. Man hat die verschiedensten Mittel angewendet, um über diese Wärmebildung etwas zu erfahren. Vor allem wollte man wissen, geht denn dieselbe im lebenden Wesen, in uns Men- schen, nach denselben Gesetzen vor sich, wie in der leblosen Natur. Man nahm zunächst das gleiche Maß innerhalb und außerhalb, die Kalorie. Die Chemiker zeigten, wie jede Verbindung, die Kohlenstoff und Wasserstoff enthält, einer gewissen Wärme- menge entspricht, wenn ihre Verwandtschaften zum Sauerstoff gesättigt werden. Sie lehrten dann weiter, wie es gleichgültig sei, auf welchem Wege, durch welche Zwischenglieder, bei welcher Temperatur diese Sättigung zustande komme. Man er- hält immer dieselbe Wärmemenge von derselben Gewichtsmenge, vorausgesetzt natürlich, daß man alle die Kalorien in Rechnung setzt, die unterwegs durch Zurücklegung von Wegen, durch Änderung der Aggregätzustände u. dgl. in andere Formen über- gehen. Die Physiologen nützten das aus und stellten eine Tabelle auf, über den Kalorien- und Nährwert der Nahrungsmittel. Sie taten das zunächst, um die Ausnützung des Kraftvorrats kennen zu lernen, der in den verschiedenen Futtermitteln den Tieren zugeführt wurde. Bald aber bemächtigten sich auch die Physi- ologen der Menschen der Sache und heute verbrennen wir die Nahrungsmittel in der Berthelotschen Bombe, um ihren Kraft- vorrat kennen zu lernen. Kein Geringerer als Helmholtz hat eine Bilanz aufgestellt, zwischen den Wärmeeinnahmen, die durch die Aufnahme eines Nahrungsquantums dem Menschen erwachsen, und den Kraftausgaben, die sein Organismus hat. Er verglich in Gramm für Gramm der Nahrungsmittel die Kalorienmenge, die sich bei der Verbrennung von so viel Kohlenhydraten, so viel Eiweißkörpern, so viel Fetten, wie sie ein Mensch in 24 Stunden genießt, ergibt, mit den Ausgaben, die derselbe Mensch durch den Abfluß von Wärme an die Umgebung und durch die Leistung von Arbeit hat. Er tat das zunächst, um sein Gesetz der Er- haltung der Kraft auf den menschlichen Organismus anzuwenden, um zu zeigen, daß in demselben nichts den Gesetzen Fremdes erfolge, daß keine Kraft hinzukommt, keine verloren geht.