Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg.

  • Henoch, Eduard Heinrich, 1820-1900.
Date:
1851
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Credit: Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg. Source: Wellcome Collection.

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    ren Ausbruche die Schmerzen sofort aufgehört hatten. Bei dem sonst ungestörten Wohlbefinden der Frau wurde sogleich die Aq. picea innerlich und als Waschwasser angewandt, und zwar mit so gutem Erfolge, dass schon nach sechs AVochen der Ausschlag spurlos verschwunden war und ein Recidiv bis jetzt nicht wieder eingetreten ist. Auch bei einer 51jährigen an Arthritis nodosa leidenden Frau, welche seit vier Wochen auf den Unterschenkeln grosse Flecken von Psoriasis diffusa darbot, bewirkte der Gebrauch von drei Quart Aq. picea ein rasches Verschwinden der Schuppen mit Zurücklassung einer leichten Hautröthe.' Allein in anderen eingewurzelten Fällen hat der innere und äussere Gebrauch des Theers gänzlich in Stich gelassen. Das Vorurtheil gegen den Arsenik wurde überwunden und die Behandlung der chronischen Exantheme mit Arsenik in die poliklinische und Privatpraxis mit solchem Erfolge einge- führt, dass wir diese Heilresultate zu den glänzendsten zu zählen nicht Anstand nehmen. Im Jahre 1846 wurde der erste Versuch an einem 29jährigen Techniker angestellt, welcher von gesunder kräftiger Constitution, ohne erbliche Anlage zu Hautkrankheiten, in seinem 16. Jahre nach einem acuten Rheumatismus an Psoriasis zu leiden anfing. Die Schuppenflechten kamen zuerst an beiden Ellbogen zum Vor- schein und breiteten sich über die Arme, den Hals, das rechte Ohr und die Beine aus. Weder diätetische Beschränkung, noch Medicamente vermochten den Fortschritt in den beiden nächsten Jahren zu hemmen. Eine im Sommer 1835 eingetretene Tertiana hatte zum Theil diese Wirkung. Der Ausschlag schwand an den unteren Extremitäten, blieb aber hartnäckig an den Ulnargelenken und am Ohr. Es wäre ermüdend und nutzlos die Reihe von Mitteln zu nennen, welche auf den Rath verschiedener Aerzte im In- und Auslände in Gebrauch gezogen wurde: nur der Ausdauer sei gedacht, mit welcher der Kranke drei volle Jahre hindurch sich der Wasserkur zuerst in Gräfenberg, später in Berlin hin- gab. In dieser ganzen Zeit war nur einmal nach Ausbruch eines grossen Abscesses am rechten Arm diese Extremität frei geworden, an den andern Theilen gesellte sich im Jahre 1840 in Folge des übermässigen Schwitzens eine Hautentzündung hinzu, welche nur