Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg.

  • Henoch, Eduard Heinrich, 1820-1900.
Date:
1851
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Credit: Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg. Source: Wellcome Collection.

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    ken ungemein enDpfincIUch war, wenn auch diese Empfindlichkeit nur auf die Druckstelle beschränkt blieb, und in den Interval- len durchaus nicht vorhanden war. Verordnung: Chinin, sulphur. gr. iij, 2stündlich zu nehmen. Hierauf trat am 12. der Anfall zwar ein, aber in weit schwächerem Grade und zum letzten Male. Einige Tage hindurch hatte der Kranke zwar noch ein Gefühl von Druck an der leidenden Stelle, aber auch dies verschwand bald, und am 20. konnte er als völhg geheilt aus der Kur ent- lassen werden. Ob der Schmerz im Mai 1849 wiedergekehrt ist, kann nicht angegeben werden. 2) Ein löjähriger Tischlerlehrling, der mit Ausnahme eines vor sechs Jahren überstandenen Scharlachfiebers stets gesund gewesen, litt seit drei Monaten an Anfällen eines reissenden Schmerzes, die vom linken Auge ausgehend, über Stirn und Schläfe dieser Seite ausstrahlten, und von Frost, darauf folgender Hitze und Schweiss begleitet waren. Sechs Wochen lang dauerten diese Anfälle regelmässig jeden Dienstag und Mittwoch, von sechs Uhr früh bis drei Uhr Nachmittags, dann aber traten sie, obwohl mit derselben Heftigkeit, niu* an jedem Sonntage, und in den letz- ten fünf Wochen an jedem Sonnabend ein, während in den Zwi- schentagen der Kranke sich so wohl fühlte, dass er es noch nicht für nöthig gehalten hatte, ärztliche Hülfe nachzusuchen. Da der- selbe zuerst am 8. December 1846, einem Dienstage, vorgestellt wurde, hielt man es für gerathen, noch gar keine Arznei anzu- wenden, und erst den Anfall selbst abzuwarten, welcher indess nicht, wie er sonst pflegte, am Sonnabend den 12., sondern erst am Montag den 14. eintrat, und in der Klinik selbst beobachtet wurde. Die Neuralgie hatte ihren Sitz im ganzen ersten Aste des linken Quintus und war von reichlichem Thränenerguss ,* ver- mehrter Wärme und Pulsfrequenz begleitet. Auch hier wurde beim Druck auf das Foramen supraorbitale eine ungemeine Em- pfindlichkeit wahrgenommen, die indess während der freien Zeit vollständig fehlte. Verordnung: Chinin, sulphur. gr. j, ö. rad. belladonnae gr. |, 4mal täglich zu nehmen. Hierauf trat der An- fall am 22. (also nach sechstägiger Pause) zwar wieder ein, dauerte jedoch vier Stunden weniger, als sonst. Nachdem die Dosis des Chinins auf gr. ij. erhöht worden, zeigten sich am 31. December und am 6. Januar 1847 zwar noch leichte Anfälle,