Über den Krebs der Gallenblase / von Ernst Pagenstecher.

Pagenstecher, Ernst, 1866-

Date:: 1913

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Credit: Über den Krebs der Gallenblase / von Ernst Pagenstecher. Source: Wellcome Collection.

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im Februar 1903 bereits der Tod erfolgte (auch von Pothard, vor einem Jahr Dränage, jetzt fungöse Wucherungen in der Fistel). Man vergleiche was wir über die Dauer des Krebses wissen. Unwahr¬ scheinlicher ist es in dem von Lett, welcher 1906 die Gallenblase dränierte und 1908 sie wegen Tumor ektomierte. Zenker hat zuerst auf die Wucherung von Schleimdrüsen im Inneren kranker Steinblasen hingewiesen,, wohl in Analogie zu der — jetzt nicht mehr anerkannten — Bedeutung der von Hauser betonten Magen¬ drüsenwucherung in der Umgebung chronischer Ulzera des Magens für Krebsentwickelung. Otten, Aschoff konstatieren das Auftreten drüsiger Bildungen bei chronischer Cholelithiasis, welche aus den Luschkaschen Lakunen entstehen und eine Vermehrung und stärkere Wucherung derselben darstellen. Pels-Leusden hat darauf die Gefahr der Karzinomentwickelung begründet, daß er in Steinblasen papilläre Wucherungen dieser Lusch¬ kaschen Gänge beobachtete. Nun zwingen uns aber die neueren Untersuchungen von Aschoff und Bacmeister über die Entstehung der Gallensteine zu einer neuen Stellungnahme auch in der Frage des Gallenblasenkarzinoms. Aschoff und Bacmeister geben bekanntlich an, daß die Entwicke¬ lung der Gallensteine nach zwei Typen stattfinde; der solitäre Chol¬ esterinstein entsteht durch Ausfällung des Cholesterins in der nicht infizierten gestauten Galle, auf Basis meist konstitutioneller Verände¬ rungen der Galle neben Bakterieneinwirkung; die Pigmentkalksteine aber entstehen infolge der Infektion. Der geschichtete Cholesterin¬ stein ist ein alter, langsam gewachsener Bewohner der Gallenblase, die Pigmentkalksteine entstehen rasch, auch an den Cholesterinstein schließt sich eventuell eine habituelle Infektion an, die dann auch einen sekundären Kalkmantel usw. erzeugt; jedenfalls aber ist das nicht notwendig und es fragt sich nun, in welchem Verhältnis diese beiden Arten von Steinen beim Krebs sich finden. Fände er sich vorwiegend beim solitären Stein, so würde die Zeitdauer des Leidens vereinbar sein mit der Annahme, daß der Stein 'voranging; Pigment¬ kalksteine könnten sich eventuell noch in kurzer Zeit gebildet haben, während bereits Krebs in der Gallenblase bestand, aber ein Zufluß von Galle noch möglich war. Laspeyres gibt an, er habe vorwiegend große geschichtete Steine und Zystikusverschluß gefunden; meiner persönlichen Beobachtung nach und nach der Durchsicht der später noch zusammenzustellenden operierten Fälle müßten umgekehrt die multiplen facettierten Steine überwiegen. Die Frage ist noch ungeklärt.