Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster.

  • Jaster, Martin.
Date:
1889
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Credit: Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster. Source: Wellcome Collection.

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    Im Allgemeinen ist für die Diagnose eines „Carcinoma hepatis“ das sicherste Symptom die Vergrösserung der Leber; aber auch hier nur dann, wenn auf der Leberoberfläche bei der Palpation Protuberanzen gefühlt werden können, da auch andere chronische Leberkrankheiten, wie die Ilyper- aemie und Muskatnussleber, die beginnende Cirrhosis, die amyloide Entartung etc. eine ähnliche Anschwellung darbieten können. Die Volumzunahme der Leber kann ganz bedeutend werden, sodass dieselbe über 20 Pfund wiegt, und die Bauchhöhle vollständig ausgefüllt wird. Mit der Vergrösse- rung des Organs ändern sich auch gewöhnlich die Form¬ verhältnisse. Es erscheinen auf der Leberoberfläche durch die Bauchdecken hindurch tastbare, grössere oder kleinere Hervorragungen, die bei tiefer Respiration und dünnen Bauchdecken bisweilen dem Auge sichtbar werden können, indem sie die Bewegungen der In- und Exspiration mit¬ machen. Diese knolligen Hervorbuchtungen fühlen sich entweder hart oder weich, manchmal fast fluctuirend an und sind auf Druck schmerzhaft. Uebrigens sind die Vergrösse¬ rung der Leber und die unebene, knollige Oberfläche nicht bei jedem Leberkrebs vorhanden; vielmehr wird die Zahl der Fälle mit nicht nachweisbarer Vergrösserung auf V4 der Gesammtmenge angegeben. Ebenso verhält es sich mit der Empfindlichkeit des Organs, die ausserdem noch in Bezug auf ihre Stärke in hohem Grade wechselt. In einer Reihe von Fällen ruft schon die Perkussion Empfindung von Schmerz hervor, während in anderen Fällen tiefgreifende Palpationen ohne Schmerz ertragen werden. Wahrscheinlich wird diese Schmerzhaftigkeit des Organs durch Spannungen seiner Kapsel bei der raschen Entwicklung des Neoplasmas oder durch entzündliche Vorgänge und Reizzustände in derselben hervor gerufen. Wie die Schmerzhaftigkeit, so sind auch die übrigen Symptome des Lebercarcinoms diagnostisch weniger be¬ deutungsvoll. Zunächst ist der Ikterus zu erwähnen, eines