Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster.

Jaster, Martin.

Date:: 1889

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster. Source: Wellcome Collection.

20/26 (page 20)

im Beginne aber meist dunkel. Ja es kommen Fälle zur Beobachtung^ bei welchen unter gewissen Umständen das Leberleiden, sei es nun primär oder secundär, vollständig symptomlos und latent oder maskirt durch andere die Krankheit complicirende Zustände verlaufen kann. Erst die Autopsie giebt den Leberkrebs zu erkennen, dessen Diagnose bei Lebzeiten unmöglich war. Zu diesen Complieationen sind die Fälle zu rechnen, wo die Leber durch Meteorismus, Ascites etc. der Untersuchung entweder ganz entzogen wird, oder wo die Untersuchung doch nur so ungenau geführt werden kann, dass man auf Grund derselben nur eine Wahrscheinlichkeitsdiagnose zu stellen im Stande ist. So konnte in der hiesigen Klinik im S. S. 87 die Wahrschein¬ lichkeitsdiagnose eines Carcinoma hepatis gestellt werden, nachdem die Vergrösserung der Leber in dem durch einen Ascites ziemlich stark verbreiteten Unterleibe durch das Ballotement derselben nach Druck auf den Ascites konstatirt war, was später die Autopsie bestätigte. In anderen Fällen können nun auch die das Leberleiden hervorrufenden primären Krankheiten die Aufmerksamkeit von dem Leberleiden ab- und jenen ausschliesslich zuwenden. Jedoch gehören diese Fälle zu den Ausnahmen. Im Grossen und Ganzen tritt in der Regel eine Reihe von Erscheinungen auf, welche zur Sicherung der Diagnose charakteristisch genug sind. Die subjeetiven Beschwerden, über welche die meist in dem mittleren oder vorgerückteren Lebensalter stehen¬ den Patienten klagen, sind anfangs für gewöhnlich dys¬ peptische und beschränken sich auf ein unbehagliches Gefühl von Druck, Vollsein, Abnahme der Esslust, Auftreibung und Empfindlichkeit im Epigastrium und rechten Hypochondrium, Uebelkeit und Erbrechen, retardirter Stuhl: selten zeigen sich Diarrhöen, die aber bisweilen einen dysentrischen Charakter annehmen können. Nur in seltenen Fällen bleiben die Funktionen des Magens und Darms geregelt und der Appetit gut.