Ein Beitrag zur Geschichte der Pylorusresection ... / vorgelegt von Heinrich Brill.

  • Brill, Heinrich.
Date:
1887
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ein Beitrag zur Geschichte der Pylorusresection ... / vorgelegt von Heinrich Brill. Source: Wellcome Collection.

    12/34 (page 10)
    IO Pean’s Patient starb indessen schon am 5. Tage nach der Operation. Das Verdienst jedoch, die erste von glücklichem Erfolge gekrönte Pylorusresection ausgeführt zu haben, gebührt Bi 11- roth, welcher im Jahre 1881 zu Wien an einer 43 Jahre alten Patientin wegen eines ringförmigen Carcinom die Opera¬ tion vollzog. Von dieser Zeit an sind Pylorusresectionen in relativ grosser Zahl ausgeführt worden. Es wurde ausserdem unablässig an der Verbesserung der Operationstechnik speziell gearbeitet und von den Operateuren, welche sich in dieser Richtung auszeichneten, seien hier ausser Bi 11 roth, den man als den Vater der eigentlichen Pylorusresection ansehen kann, noch Rydigier in Culm, Wölfl er in Wien, Hahn in Berlin genannt. Die Zahl der veröffentlichten Pylorusresectionen ist schon eine ziemlich grosse. Dieselbe ist nach den Statistiken von Winslov und Rydigier erheblich gestiegen und hat sich nach Kramer (Centralbl. f. Chirurgie 1885 Nr. 31) bis zum Jahre 1885 auf 82 vermehrt. Hievon wurden 72 Fälle wegen Carcinoms operirt (mit 17 Erfolgen) und 10 Fälle wegen stenosirenden Magenge¬ schwürs (mit 4 Heilungen). Indikationen zur chirurgischen Behandlung bilden zwar im Allgemeinen sowohl Carcinom als Ulcus rotundum, jedoch hängt Art und Zeit des operativen Eingriffes sehr wesentlich von dem Ergebniss der Diagnose in jedem einzelnen Falle ab. Da beim Carcinom, als der häufigsten stenosirenden Krankheitsform, ein Nutzen von der Operation blos zu der Zeit erwartet werden kann, wo noch keine Metastasen und Verwachsungen mit der Umgebung, namentlich Leber und Pankreas, vorhanden sind, und wo durch die Operation sicher alle erkrankten Parthien beseitigt werden können , so ist na¬ türlich für den Chirurgen die Diagnose und zwar speziell Frühdiagnose eine Frage von grösster Wichtigkeit.