Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess.

Hess, Eduard.

Date:: 1872

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Credit: Zur Pathologie des Leber-Carcinoms ... / von Eduard Hess. Source: Wellcome Collection.

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Zwischenräume sind breit. Die Bogen der Rippenknorpel der VIII. bis X. Rippe sind ziemlich stark nach aussen gewölbt. — Unterleib etwas eingesunken, während man das rechte Hypochondrium und das Mesogastrium bedeutend geschwollen findet. Besonders auffallend sind zwei Geschwülste, die den untern Rand der Leber zu bezeichnen scheinen, in einer schiefen Linie von der crista ossis ilei dextra zum vordem Ende der IX. linken Rippe liegen und hühnereigross, weich, aber unbeweglich sind. Bei der Percussion beginnt die Leberdämpfung schon 1 Zoll unterhalb der rechten Mammilla und reicht bis zum Niveau des Nabels. Weder Percussion noch Palpation ist schmerz¬ haft. - Stuhl regelmässig, täglich, die Farbe, dem Icterus entspre¬ chend, lehmgrau. — Urin dunkelbraun, etwas grünlich schillernd, mit starkem Bodensatz, spez. Gew. 1017. Harnstoff und Chloride vermin¬ dert, Harnsäure vermehrt; sehr viel Biliverdin, keine Gallensäuren enthaltend. Eiweissgehalt gering. Die Diagnose lautet auf Carcinoma hepatis. Momente dafür sind die Resultate der Percussion und Palpation , ferner die tiefgestörte Verdauung und der rasche Kräfteverfall, und das vorgerückte Alter des Patienten. Hier rührt der Icterus wohl von der auf die Gallen¬ blase sich erstreckenden Degeneration her. Als ätiologisches Moment kann der Sturz auf die Lebergegend angesehen werden. Verlauf. Die Kachexie nimmt fortwährend *zu, mit ihr auch der Icterus; Störung der Verdauung, Schwäche, Anämie schreiten vor, in Folge dessen Patient Nachts delirirt, oft vom Bette sich erhebt, dann aber, unfähig zu stehen, zusammensinkt. Der Puls ist nicht sehr langsam, trotz des enormen Icterus 60—70. Zur Gelb¬ sucht hat sich ein Pruritus gesellt, der den Kranken fortwährend zum Kratzen nöthigt. Fieber fehlt. Hie und da zeigen sich auch Diar¬ rhöen. Den 20. Nov.: Das Befinden des Patienten wird ungünstig. Die Temperatur ist gesunken, die Delirien haben zugenommen. Dazu hat sich noch ein quälender Singultus mit Schlingbeschwerden ge¬ sellt. Den 29. tritt der Tod ein; der Singultus ist bis zum Ende ge¬ blieben. Obduction. Leiche höchst abgemagert, Hautcolorit dunkel-gelb¬ braun; Zellgewebe höchst icterisch. In der Bauchhöhle kleine Men¬ gen gelblichen Serums. Die Leber mit ihrem rechten Lappen unter den fälschen Rippen verborgen, der linke Lappen liegt dagegen frei im Epigastrium und dem scrobiculum cordis, seine äusserste Grenze nach links geht bis zur Parasternallinie. Am untern Rande des rech¬ ten Lappens, rechts von der incisura interlobularis sieht man eine blasenförmige Geschwulst, welche mit dem Magen verwachsen ist und scheinbar die degenerirte Gallenblase bildet. Die Geschwulst ist an