Enophthalmus traumaticus mit dem ausgange in Genesung / von A. Schapringer.

  • Schapringer, A.
Date:
[1890]
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Credit: Enophthalmus traumaticus mit dem ausgange in Genesung / von A. Schapringer. Source: Wellcome Collection.

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    Theorie aufstellte, die Trochlea orbitalis sei abgesprengt worden, wo- I durch die Sehne des M. obliquus superior den Augapfel nicht habe nach I vorn ziehen können. Ueber den Modus der Verletzung selbst ist in der Notiz nichts angegeben, doch hat es sich offenbar um ein Trauma ge- handelt, welches mit Erschütterung des Kopfes einherging. Dass die i isolirte Ausschaltung der Wirkung des M. obliquus sup. durch das Auftreten von eigenthümlich sich verhaltenden Doppelbildern bewiesen werden könne und müsse, daran dachte Himly noch nicht, denn zu : seiner Zeit herrschte unter den Doppelbildern noch nicht die strenge Mannszucht, welche Albrecht v. Graefe unter ihnen einführte. Anderer- seits war damals der Heinrich MüUer'sche Orbitalmuskel ebenfalls noch j nicht bekannt. Fälle von einseitigem Enophthalmus, welchen ein mit Erschütterung I des Kopfes verbundenes Trauma vorausging, werden ausführlich mit- getheilt von A. Nieden *) und seinem Assistenten 0. Gessner f). Die von diesen beiden Autoren beschriebenen vier Fälle beziehen sich sämmtlich I auf schwere Bergwerksunfalle. Der Enophthalmus wurde jedesmal erst geraume Zeit nach der Verletzung constatirt, aber niemals unter : solchen Verhältnissen, dass man bestimmt sagen konnte, ob er schon direct nach der Verletzung dagewesen sei oder nicht. Es war jedesmal eine Anschwellung des Gesichtes und der Augenlider vorhanden, welche i eine etwa unmittelbar aufgetretene Enophthalmie maskiren konnte. I Das Eingesunkensein des Bulbus blieb in allen vier Fällen permanent. Weder Nieden noch Gessner ziehen den Sympathicus zur Erklärung des Zustandes heran, wohl hauptsächlich desshalb, weil sich die Pupille in allen ihren Fällen normal verhielt. Nieden erklärt den Enophthalmus als Folge von „Druckatrophie des retrobulbären Fettzellgewebes, und Gessner als Eesultat von Narbenschrumpfung, durch welche der Aug- apfel nach hinten gezogen werde. I In einem Falle, den TalkoJ) beschreibt, war ein vorher ganz ge I sunder Mann beim Holzhacken durch ein abspringendes Stück Holz ; am rechten Auge verletzt worden. Er kam sieben Monate später zur Beobachtung ; es wurde ein Enophthalmus constatirt, der beiderseitig war, nur rechts bedeutend stärker ausgeprägt als links. Hier traten im weitern Verlaufe Verlust des Sehvermögens auf beiden Augen und eine j Reihe anderer schwerer, auf Gehirnläsion weisender Symptome auf. *) A. Nieden: Enophthalmus traumaticus oc. dextri. Zehender's KHn. Mo- natsblätter für Augenh., 1881, pag. 72. t) G. Gessner: Enophthalmus traumaticus. Archiv für Augenh., Bd. XV, HI. Heft. — Arch. of Ophth., Vol. XVIH, pag. 269, 1889. J) KroDika Lekarska (polnische, No. 20, 1881. — KHnische Monatsbl. für Augenh., pag. 471, 1881. (Es steht hier im Titel durch einen Druckfehler I *♦ Exophthalmus statt Enophthalmus, ebenso im Inhaltsverzeichnisse des I betr. Bandes der Klin. Monatsbl. Dieser Druckfehler ist -\'ohl der Grund, warum der Talko'sche Fall in gewissen, später zusammengestellten Literatur- angaben nicht mit angeführt erscheint.)