Klinik der Verdauungskrankheiten / von Dr. C.A. Ewald.

  • Ewald, C. A. (Carl Anton), 1845-1915.
Date:
1886-1889
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Credit: Klinik der Verdauungskrankheiten / von Dr. C.A. Ewald. Source: Wellcome Collection.

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    Antrum pylori sein und letzterem wesentlich die Austreibung des Chymus, erstercm mehr die Trituration des Speisebreis zukoramen würde — allerdings sage ich, sind diese Beobachtungen von grossem Interesse, aber wir wissen überhaupt noch so wenig über den Ab- lauf der Magenbewegungen in pathologischen Fällen, dass wir froh sein können, wenn wir überhaupt eine Störung derselben festzu- stellen im Stande sind. Auch sehe ich keinen Vortheil darin* zwischen einer Atonie des Pylorustheils und des eigentlichen Magen- körpers unterscheiden zu wollen. Denn für den klinischen Effect wird die Atonie des Magenkörpers immer das wesentliche und be- dingende Moment sein. Wo die Bewegung des Magenkörpers fehlt, kann sie durch eine auch noch so starke Peristaltik des Antrum pylori nicht ersetzt werden; wo aber eine normale oder gar ge- steigerte Peristaltik des Fundustheils mit einem atonischen Zustand des Antrum pylori gepaart wäre, kann der Austreibung der Speisen nicht nur kein Widerstand entgegenstehen, sie muss im Gegentheil leichter als in der Norm verlaufen, weil ein atonischer Zustand dieser Muskelpartie ohne eine gleichzeitige Verringerung des Tonus des mit ihr auf das Innigste verbundenen eigentlichen Pylorus- ringes nicht denkbar ist und die Muskelkraft des restirenden Magen- körpers den so entstandenen todten Canal mit Leichtigkeit über- winden wird. Vielleicht darf man annehmen, dass es unter solchen Umständen am Anfang des schlaffen Antrums durch Contractur der ringförmigen Muskelbünde] des angrenzenden Magentheiles zu einer Art Verschluss kommt und so trotz anscheinend lebhafter Peri- staltik der Mageninhalt nicht in die Därme gelangt, wie dies v. Pfungen zur Erklärung eines derartigen von Kussmaul') be- obachteten Falles thut. Aber wir kommen, m. H., mit solchen Erörterungen in das breite Fahrwasser der Spcculation, von der wir uns möglichst fern halten wollen. III. Mischform. Die Neurasthcnia gastrica (nervöse Dyspepsie). Als Mischform, in welcher die in Vorstehendem geschilderten Neurosen bald mehr oder weniger in den Vordergrund treten, die aber zu- gleich durch eine starke Betheiligung des gesammten Darratractes ■) Kussmciul, Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. VI. S. 470.