Grunzüge einer wissenschaftlichen Orthopädie / von Dr. Werner.

Werner, Julius Konrad, 1798-1852.

Date:: 1852-1853

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Credit: Grunzüge einer wissenschaftlichen Orthopädie / von Dr. Werner. Source: Wellcome Collection.

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sie als Bildungshemmungen, nach der Lex succrescenliae und der Lex terminorum entstanden, zu betrachten. Um dies mit Erfolg O zu können, müfste man aber erst rhachitische Fötus vor der zweiten Hälfte der Schwangerschaft aufgefunden haben, zu einer Zeit, da die Wände des Uterus noch nicht verbildend auf das Skelet einzuwirken vermögen. Der andere Fötus, von dem We- ber nur das Skelet besitzt, war auch bereits 9 Monate alt. — 2) Wenn die rhachitische Krankheit beginnt, werden die Kinder unlustig zu jeder Bewegung, sie vermeiden die Muskelanstrengun- gen. — 3) Der Muskel inserirt sich ja nicht an das andere Ende desselben Röhrenknochens, sondern über das Gelenk, oft über 2 Gelenke hinaus, wie der Wadenmuskel an das nächstfolgende Glied; seine Zusammenziehung würde also zunächst eine Verbil- dung am Gelenke herbeiführen, und es erscheint kaum denkbar, dafs bei noch gröfserer und selbst der gröfsten Anstrengung er dann noch den Knochen krümmen könne. — 4) Der Muskel folgt der Krümmung des Knochens, nicht etwa der Sehne seines Bo- gens, weil er entweder dem Knochen in längerer Strecke adhärirt, oder weil die Aponeurosen durch ihre Fortsätze ihn an diesen befestigen, dafs er sich von ihm nicht ablösen kann. Zwar be- hauptet Guerin im anatomischen Theile seiner Preisschrift, dafs die Muskeln nicht wie die Gefäfse den Krümmungen der Knochen folgen, sondern, sich zusammenziehend, eine gerade Linie bilden zwischen ihren Insertionspunkten, z. B. der Wadenmuskel bei dem Pferdefufse, die Beuger des Unterschenkels bei der Contractur des Knies, die Rückenmuskeln bei der Skoliosis, aber dies sind keine Krümmungen der Knochen, sondern Krümmungen an den Gelen- ken, bei welchen ohne Zweifel die Muskeln mitwirken. Bei Kno- chenkrümmungen aber bilden sie keine geraden Linien, wie wir dies täglich bei den rhachitischen Individuen sehen können, deren magere schwache Muskeln schlaff an den Knochen der Extremitä- ten anliegen. Wäre dies nicht der Fall, so würden die letzteren in den bällen, wo der Knochen einen Halbkreis beschreibt, die Gestalt einer flachen Scheibe annehmen müssen, was noch kein 3Iensch beobachtet hat. Guerin hat einmal kein Glück mit dem Generalisiren, womit er überall zu schnell bei der Hand ist. — 5) Bei rhachitischen Personen findet man die Muskeln blafs, dünn, geschwunden (Salmade), zum Theil nach Präparaten, die Gue-