Ueber die neuropathologische Bedeutung der Pupillenweite / E. Raehlmann.

  • Raehlmann, E. (Eduard), 1848-
Date:
[1880]
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Credit: Ueber die neuropathologische Bedeutung der Pupillenweite / E. Raehlmann. Source: Wellcome Collection.

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    Auge oder ob beide von quantitativen Lichteindrücken getroffen werden. — Bei Beleuchtung eines Auges reagirt auch das andere Auge consen- suell auf den Lichtreiz, welcher das erste getroffen, durch Pupillenver- 1 engerung. Die Reaction der Pupille auf Licht findet sich deutlich wahrnehm- bar , selten sichtlich geschwächt, auch bei den ausgeprägtesten Graden der Sehschwäche, so lange noch quantitative Lichtempfindung vor- handen ist. Die Reaction der Pupillen auf Licht kommt beim Menschen stets- auf dem Wege des Gehirnreflexes zu Stande und dieser Reflex setzt die' 1 Existenz ganz genau bekannter Nerven-Bahnen voraus, so dass das Aus-- 1 bleiben desselben bestimmte wichtige Schlüsse auf Störung der betreffen-- i den Nervenbahnen zulässt. Von der Retina des Auges A (vergl. das nebenstehende Schema) wird der Lichtreiz durch das Chiasma i C in Folge der Halbkreuzung derr Nervenfasern in beiden Tractus auf- steigen und zu den Vierhügeln V gelangen. Von hier aus wird der- selbe auf den Oculomotoriuskem 0 ! übertragen und die Reizung clesr j letzteren wird auf beide Pupillen— 1 zweige des Oculomotorius wirken ; und so eine gleichmässige Contrac— tion beider Pupillen zu Wege bringen. Dieser Reflexvorgang kommt bei den höheren Thieren nach Abtragimg. des Gross- und Kleinhirns noch zw : Stande (Schiff). Bei Fischen und § Amphibien scheint derselbe mehr pe— \ ripher abzulaufen, da Reinhard und 1 Brown-Sequard sowie Holm- ; eren denselben nach Abtrennung des * Auges noch erfolgen sahen. Wie sich jeder Tractus zu dem Vierhügelpaare seiner Seite verhält I und ob die Verbindung zwischen Trac- j tus und Oculomotorius von den Vier- hügeln aus für jeden Tractus geson- * dert erfolgt, oder für beide Tractus \ in gemeinschaftlichen Bahnen vor sich ,, geht, ist vorerst nicht zu sagen. Aus den Untersuchungen Meynerts. , welche neuerlich durch französische Autoren bestätigt wurden, geht vorläufig jf| nur soviel hervor, dass zwischen Vierhügel und Oculomotoriuskem in dei Rautengrube directe Faserverbindungen existiren.