Ein offenes Wort gegen Impfung and Impfzwang : gerichtet an das K. Sächs. Landes-Medicinal-Collegium / von F. Germann.

  • Germann, F. (Friedrich), 1820-
Date:
1873
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Credit: Ein offenes Wort gegen Impfung and Impfzwang : gerichtet an das K. Sächs. Landes-Medicinal-Collegium / von F. Germann. Source: Wellcome Collection.

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    — So- und 86 vor Ablauf des ersten Monats. Hieraus ergiebt sich, setzt Bulmerincq hinzu, „dass die hereditäre Syphilis vor dem Ende des ersten Monats nach der Geburt zwar am häufigsten vorkommt, dass aber mindestens 4 Monate nach der Geburt vergangen sein müssen, ohne dass solche Symptome sich gezeigt haben, um ziemlich [?] sicher zu sein, dass nichts mehr folgen werde. Angenommen, dass diese „ziemliche Gewissheit gegen Verbreitung des Virus von, mit hereditärer Syphilis behafteten Individuen sichert, was giebt dem Impfarzte Sicherheit, dass ein 9 oder 12 Monate altes Kind nicht in den letzten Monaten inficirt, an latenter Syphilis leide? Ich erinnere an die Entstehung der Syphilis in dem oben erwähnten Falle in Rivaita. Der Wundarzt Coggiola hatte mit einer Lymphe, die ihm amt- lich in einem E.öhrchen vom Conservator in Acqui, Ivaldi, abgegeben war, den Impfling Giov. Chiabrera, 11 Monate alt, geimpft und von diesem 46 Kinder weiter geimpft, von d^nen 36 syphilitisch wurden. Das Kind war bei der Impfung blühend und gesund und die Untersuchungs- Commission konnte bei ihrem ersten Besuche nur anneh- men, dass die Lymphe schon inficirt sei oder Coggiola mit einer durch Syphilisgift verunreinigten Nadel geimpft habe. Endlich bei dem vierten Besuche der Commission, 9 Monate nach der Vaccination, stellte sich evident heraus, dass weder Impfinstrument, noch Lymphe, noch hereditäre Syphilis Schuld seien. Die Sache hing unzweifelhaft so zu- sammen: Eine gewisse Liberta Pavoni war syphilitisch und hatte ein Kind, welches syphilitisch starb. Diese Person kam 3 Monate vor der Impfung des Chiabrera nach Rivalta zu ihrer Schwester, dort säugte sie sowohl ihre Nichte als Chiabrera, welche beide sie ansteckte. Alle Aerzte Italiens mus'sten den Impfarzt von aller Schuld freispre-