Handbuch der Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane / von Carl Schroeder.

  • Schroeder, Karl Ludwig Ernst, 1838-1887.
Date:
1886
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Credit: Handbuch der Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane / von Carl Schroeder. Source: Wellcome Collection.

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    mit einer Pincette gefassten Qiiellmittels hinein. Dasselbe wird dann so weit vorgeschoben, dass seine Spitze über den Muttermund hinaus in das Cavum uteri hineinragt. Die Application im Milchglas-Speculum empfiehlt sich nicht, da dasselbe den Cervix etwas nach oben dislocirt und deswegen eine Knickung am inneren Muttermund begünstigt. Bei einiger Geschicklichkeit gelingt übrigens auch die Einfüh- rung des Pressschwammes oder der Laminaria unter der Bettdecke mit der Hand der Regel nach ohne Schwierigkeit. Wenn man den linken Zeigefinger au die Vaginalportion anlegt und dann den Press- schwamm neben dem Finger durch den Scheideneingang hindurch- schiebt, so lässt sich derselbe in der Regel ohne Schwierigkeit in den äusseren Muttermund bringen und, wenn man vorher erkannt hat, wie der Körper des Uterus liegt und demgemäss das stumpfe Ende des Quellmeissels nach hinten oder vorn drängt, bis über den Innern Muttermund hinaus vorschieben. Von wesentlicher Hülfe ist dabei die andere Hand, die von den Bauchdecken aus ihrerseits den Uterus über den Stift hinüberdrängt. Vor zu weitem Hineinschieben des Stiftes muss man sich hüten, da besonders bei Nulliparen der äussere Muttermund sich über dem- selben leicht etwas schliesst und die Entfernung dann grosse Schwie- rigkeiten macht. Der Stift muss so lang sein, dass er, während er durch den inneren Muttermund hindurchdringt, aus dem äussern etwas herausragt. Macht die Einführung sehr grosse Schwierigkeiten, wie das be- sonders bei hochgradiger fixirter Anteversion oder Anteflexion vor- kommt, so wendet man sehr zweckmässig lange Laminaria-Bougies an, die man, dem einzelnen Fall entsprechend, krümmen und dann mit derselben Leichtigkeit wie die Uterussonde gebrauchen kann. Es i&t nicht gleichgültig, welche Dilatationsmittel man anwendet, sondern jedes hat seine guten und seine schlimmen Seiten. Der Pressschwamm ist, da er rauher und weicher ist und sehr schnell zu quellen anfängt, schwieriger einzuführen. Seine Spitze wird, auch wenn man sie mit etwas festem Fett (nicht Oel) bestreicht, sehr bald stumpf, so dass er, wenn die Einführung nicht schnell ge- lingt, unbrauchbar wird. Liegt der Pressschwamm gut, so braucht man ihn, wenn man ihn kurze Zeit mit dem Finger festgehalten hat, nicht weiter künstlich zu fixiren, da er schnell durch Quellung so rauh wird, dass er festsetzt. Der Pressschwamm erreicht auch schnell seine vollständige Ausdehnung, so dass man schon nach höchstens 8 Stunden die volle Wirkung hat.