Die Wirkung von Wärme und Kälte auf die einzelnen Ampullen des Ohrlabyrinths der Taube : festgestellt mit Hilfe neuer Methoden ... / vorgelegt von Heinrich Popp.

  • Popp, Heinrich.
Date:
1913
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Credit: Die Wirkung von Wärme und Kälte auf die einzelnen Ampullen des Ohrlabyrinths der Taube : festgestellt mit Hilfe neuer Methoden ... / vorgelegt von Heinrich Popp. Source: Wellcome Collection.

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    wirken. Es handelt sich offenbar um einen uberaus empfind- lichen Apparat, der natiirlich dementsprechend auch leicht durch zu Starke Einwirkung geschadigt werden kann. Man braucht tat- sachlich nur das Wasser von Zimmertemperatur etwas langere Zeit, nur wenige Minuten, durch den kleinen Ballon fliefsen zu lassen, so versagt der Versuch nachher vollstandig, offenbar well durch die zu starke Abkiihlung der Ampullarapparat ungeeignet geworden ist, auf geringe Temperaturschwankungen zu reagieren. Erstnach einigen Stunden lassen sich dann dieVersuche wiederholen. Die Beeinflussung durch die Warme trat vielleicht noch deut- licher hervor, als wir den kleinen oben beschriebenen Galvano- kauter benutzten. Wir wollen zunachst annehmen, auch er lage der Ampulla externa an. Um die Ampulla posterior noch be- Bonders zu schiitzen, legten wir zwei kleine Fliefspapierquadrate zwischen Galvanokauter und diese Ampulle. Die Erwarmung des Platindrahtes konnten wir mit Hilfe des Amperemeters leicht bestimmen (vgl. oben S. 19), und wir steigerten diese mit Hilfe eines Rheostaten zunachst nur bis 40—50°. Es traten ganz prompte Reaktionen auf. Der Schnabel bewegte sich etwa in der Horizontalebene nach links, und der darauffolgende Nystag- mus hatte eine Schlagrichtung nach rechts. Nun ist es sehr bemerkenswert, dafs wir bei unseren verschiedenen Versuchen sowohl mit dem Gummiballon wie mit dem Galvanokauter un- moglich immer die gleiche Stelle der Ampulle beriihrt haben, und es geht daraus hervor, dais es nur auf eine allgemeine Er- warmung der Ampulle ankommt. Wir'haben aber auch, speziell um die Theorie von der Fliissigkeitsbewegung in der Ampulle infolge der Veranderung des spezifischen Gewichtes der erwarmten Oder abgekiihlten Endolymphe, zu widerlegen, in einem Falle eine Amalgamplombe in den Canalis posterior (es handelte sich in diesem Falle um Versuche an diesem Kanale) moglichst dicht an der Ampulle eingesetzt, ohne dafs dadurch das Resultat bei der Erwarmung der Ampulle ein anderes geworden ware. Als wir den Galvanokauter, dessen Warmekorper fiir diesen Fall. nach links abgebogen war, der Ampulla posterior dextra angelegt hatten, sahen wir Bewegungen in der Ebene dieses Kanales auftreten, doch war die Nystagmusbewegung weniger ausgesprochen, als bei den Versuchen mit der Ampulla externa. Die Kopfbewegung geschah in der Richtung, als wllre das Tier derart gedreht worden, dafs die Endolymphe durch Remanenz-