Dr. J.L. Schönlein's, Professors in Zurich, Allgemeine und specielle Pathologie und Therapie : Nach dessen Vorlesungen niedergeschrieben und herausgegeben von einigen seiner Zuhörer. In vier Theilen / [by J. L. Schoenlein].

  • Schönlein, Johann Lukas, 1793-1864.
Date:
1839
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Credit: Dr. J.L. Schönlein's, Professors in Zurich, Allgemeine und specielle Pathologie und Therapie : Nach dessen Vorlesungen niedergeschrieben und herausgegeben von einigen seiner Zuhörer. In vier Theilen / [by J. L. Schoenlein]. Source: Wellcome Collection.

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    Rachengeschwüren, hei Affectionen der Schleimhäute, und wo die Digestions¬ organe, und insbesondere die Lungen , den Subliraatgebrauch erlauben. Nebst diesen Präparaten, mit denen man immer auskommen wird , ist npch die äussere Behandlung absolut nothwendig. Jene haben IJryechl, welche die Krankheit immer bloss, sei es durch Diunctionen oder durch innernGebrauch des Quecksilbers heilen wollen, ohne gegen die örtlichen Affectionen irgend etw as anzuw enden; aber auch Jene sind im Irrthum, die bloss auf topische Behandlung sich verlassen, und dagegen den innerlichen Gebrauch des Queck¬ silbers gänzlich verwerfen. Die äussere Behandlung ist verschieden nach den verschiedenen Gestalten, in welchen die secumläre Syphilis anftritt. 1) Was die Hautformen betrifft, so sind es a) die Condylome. Sie müssen weggeätzt werden, am besten durch schwefelsaures Kupfer, was selbst dem gerühmten Höllensteine .vorzuziehen und viel besser ist, als einige Arznei¬ mittel aus dem Pflanzenreiche, Sabina, Zwiebel, Knoblauch, z. ß. in der Hecker’schen Salbe, welche den heftigsten Gestank verbreitet, und obendrein zu schwach ist, um einen günstigen Erfolg herbeizufiihren, während die Aetzung mit schwefelsauerm Kupfer ganz unbedeutenden Schmerz verursacht, und diesen Steckbrief für Syphilis nicht aussteckt, w ie die Hecker’sche Salbe. In manchen Fällen kann man die schmerzhaften Condylome mit der Scheere w egschneiden, besonders w enn sie auf einem Style sitzen, und die Stelle dann mit etwas Kupfervitriol ätzen; ja, in manchen Fällen ist es absolut noth- w^endig, die Condylome durch den Schnitt zu entfernen, besonders wenn sie am After in einer solchen Grösse sitzen, dass sie die Erection verhindern, oder bei Weibern das Orificium vaginae verschliessen. Bei der Entfernung er¬ folgt selten starke Blutung, und im Falle bediene man sich der styptischen Mittel — Aqua vulneraria Thedenii oder der Kupfervitriolauflösung. — Die Condylome im Rachen bei der Angina weichen am sichersten der Bepinselung mit Sublimat, b) Die Exulcerationen auf der äussern Haut verlangen eine ganz gleiche Behandlung, wie der' primäreChanker; daher richtet sich die Behand¬ lung der Geschwüre nach dem Character der Reaction. Anfangs, wenn die Reizung stark ist, bedient man sich der besänftigenden Mittel, oder wenn sie schwach ist, der reizenden Dinge, z. B. der grauen Salbe, des rothen Präci- pitats, ja in manchen Fällen sogar des Unguentum oxygenatum. c) Die Ilaut- eftlorenzen. Die impeliginösen Formen verlangen folgendes: Die Psoriasis syphilitica wird öfter mit Sublimatauflösung des Mercurius nitrosus betupft, die Rhypia, Acne, Scabies syphilitica verlangen gar keine äussere Behandlung, sie weichen den diaphoretischen Mitteln, dem Innerlichen Gebrauche des Quecksilbers mit Antimon, und dem Gebrauche der Holztränke der Sassa- parill. Nur in manchen Formen ist es nöthig, das Zittmann’sche oder Pollin’sche Decoct zu gebrauchen. 2) Die Schleimhautcxulcerationen verlangen die Anwendung der Sublimat— auflösung, theils zum Betupfen, theils zum Gurgeln. Nach der Heftigkeit der Reaction, Schmerzhaftigkeit der Theile muss man manchmal Opium beisetzen, ja zuweilen, wenn die Theile sehr schmerzhaft sind, ist es nöthig, durch eine Auflösung von Opiiimextract mit Aqua laurocerasi und Aqua rosarum zuerst die Schmerzhaftigkeit zu tilgen, ja selbst durch Anwendung von Blutegeln, und dann erst den Sublimat zu gebrauchen. 5) Die Knochenaffcctionen, und zwar a) die Exostosen müssen anfangs antiphlogistisch behandelt werden, Blutegel, narcotische Fomentationen; oft