Ueber Anwendung eds Jodoforms in der Chirurgie / von Albert Mosetig-Moorhof.

  • Mosetig-Moorhof, Albert, Ritter von, 1838-1907.
Date:
1881
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Credit: Ueber Anwendung eds Jodoforms in der Chirurgie / von Albert Mosetig-Moorhof. Source: Wellcome Collection.

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    und scheinbar rasch der Vernarbung zuschreiten, bis in der dritten oder vierten Woche nach dem Eingriffe die Enttäuschung damit beginnt, dass die Unjgebung der Wunde pastüs wird, die früher lebhaften (Granulationen livid aufquellen und leicht l)luten, die schon fertige Narbe öde- matös, das Wundsekret dünn wird, kurzum die lokale liezi- dive des fungösen Prozesses zv/eifellos sich manifestirt. Sehr prägnant schildert diese Vorkommnisse Koni g, indem er schreibt: „Die ganze Wunde geht primär zu, es sieht Alles wunderschön aus bis zur 3., d. Woche, dann kommt plötz- lich wieder Granulation, sei es aus dem alten Drainloche oder aus einem Nadelstich oder aus der Narbenlinie. Die (irranulation nimmt tuberkulösen Charakter an, sie bleibt be- schränkt oder sie nimmt allmälig wieder einen grossen Theil der Nahtlinie ein. Es etablirt sich also an dem resezirten Glied wieder in der Narbe eine aus der Tiefe kommende Lokaltuberkulose, welche in manchen Fällen bald, in mancdien spät, in manchen gar nicht ausheilt. Ich stellte mir nun die Frage: Hat etwa das.Todo- forra, als einziges Verband mittel gebraucht, das Vermögen, das baldige Wie der auftreten einer Lokalrezidive nach grösseren Operationen bei exquisiten Fällen von Lokaltuberkulose zu ver- hindern, und ist deshalb für derlei Fälle der J odoform verbau d etwa zweckentsprechender als der rein anti s ep tische? Eine weitere Frage: Wird dem Gesammtorganismus des Operirten durch die Resorption eines Theiles des lokal applizirten Jodoforms kein Schaden erwachsen, konnte theo- retisch a priori schon verneint werden, einerseits weil die Resorption des Jodoforms von der Wunde aus keine bedeu- tende sein konnte und andererseits, weil Jas ins Blut gelan- gende Quantum durch seine spezifisch antituberkulösen Wir- kungen dem Organismus eher zum Vortheil gereichen musste. Die Praxis hat diesei- Auffassung nicht widersprochen, und alle mit Jodoform lokal behandelten Kranken befanden sich recht wohl und zeigten auch nicht die leiseste Spur einer Intoxikation, trotzdem stets Jod in ihrem Urin nac-hgewiesen werden konnte. Die erste Frage wage ieh noidi nielit definitiv zu beant- worten, da das Materiale, welches mir zu Gebote gestanden, dafür noch zu gering war. Die vorliegende Arbeit hat dem- nach nur den einzigen Zweck, das bisher Beobachtete wahr-