Ueber das Endotheliom in der Orbita ... / von H. Hartmann.

  • Hartmann, H.
Date:
1888
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Credit: Ueber das Endotheliom in der Orbita ... / von H. Hartmann. Source: Wellcome Collection.

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    bei einem Herrn P.; nur einmal bat sie diesen Aufenthaltsort verlassen, um sich in Ballenstedt und Hamburg ärztlich be¬ handeln zu lassen. Ueber ihr Befinden während dieser ganzen Zeit hat Herr P. ausführlichen Bericht erstattet; aus seinen Briefen sind grösstentheils die nun folgenden Mittheilungen entnommen. 23. Mai 1885. Patientin klagte auf der Fahrt von Göt- tingen nach Altmorschen über heftige Schmerzen im Kopfe, namentlich auf der rechten Seite und hinter dem rechten Ohr. Auch während der ganzen letzten Zeit haben sie diese Schmerzen nicht verlassen, die sich täglich in häufig wiederholten Anfällen einstellen; Patientin beschreibt sie als heftige Stiche, die ihr oft die Empfindung hervorrufen, als ob der Kopf zerspringen wollte; auch klagt sie über ein beständiges Geräusch und Sausen vor dem rechten Ohr, welches bei den Schmerzanfällen sich noch steigert. Ist der Kopfschmerz sehr heftig, so stellt sich auch Erbrechen ein; in schmerzfreien Zeiten zeigt Pa¬ tientin eine heitere Gemüthsstimmung. Ihr Gang ist unsicher, schwankend. Am kranken Auge, in dem Patientin oft ein Zucken fühlt, ist äusserlich kaum eine Veränderung zu be¬ merken. Mit ihm sieht sie eine Flamme roth und viel dunkler als mit dem gesunden Auge. Das Doppeltsehen scheint in nächster Nähe aufgehört zu haben. Der Verband wird weiter getragen, da Patientin beim Fortlassen desselben Anfälle von Uebelkeit verspürt. 29. Mai 1885. Die Schmerzanfälle kommen häufiger und noch intensiver als bislang und erstrecken sich auch auf die linke Kopfhälfte. Nach Ablauf eines Schmerzanfalls fühlte sich Patientin ungemein matt; überhaupt haben ihre Kräfte so rasch ab¬ genommen, dass die Umgebung täglich den Tod erwartet. Ein¬ mal klagte Patientin auch über Schmerzen in der linken Hüft- gegend. Der Schlaf ist unruhig, während desselben wird fast ununterbrochen gestöhnt und gejammert. 31. Mai 1885. Seit gestern ist eine überraschende Besse¬ rung eingetreten. Die Schmerzen sind nicht mehr so heftig; in Folge dessen haben die Kräfte in erfreulicher Weise zu¬ genommen, der Appetit ist vortrefflich, und die Patientin fühlt sich momentan recht wohl, ist sogar von fast übermüthiger Stimmung. Die Temperatur beträgt 36,9—37,2, Puls 78. Nachdem die Besserung sich noch etwas befestigt hatte,