Einige Bemerkungen über die Function der Krebszellen und den Altruismus / von David Hansemann.

  • Hansemann, David, 1858-1920.
Date:
[1897?]
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Credit: Einige Bemerkungen über die Function der Krebszellen und den Altruismus / von David Hansemann. Source: Wellcome Collection.

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    Weiter beschäftigt sich Schmidt mit meinen Ausführungen über den bl Zusammenhang von Erkrankungen des Pankreas, der Nebennieren und der rflSchilddrüse mit Aligemeinerkrankungen, wie dem Diabetes, dem Morbus Ad- bldisonii und dem Myxödem. Dabei hat er meine grösste Arbeit über diesen ^Gegenstand, nehmlich in der Zeitschr. für klin. Med. Bd. 26, nur nebenbei jjcitirt, in der ich Untersuchungen über eine grosse Zahl von Diabetesfällen -fmittheile und nicht bloss über 15 Fälle, worauf sich die Erfahrungen djSchmidt’s stützen. Wie mir scheint, ist gerade bei solchen Fragen die ^Quantität der Untersuchung von grosser Bedeutung, denn in wenigen Fällen jhjkann sich ein Verhältniss ergeben, das für grössere Zahlen ganz und gar laicht mehr zutrifft. In dieser Arbeit habe ich die Fälle eingetheilt in Dia¬ betes mit Pankreaserkrankungen, Diabetes ohne Pankreaserkrankungen und \iPankreaserkrankungen ohne Diabetes. Daraus geht hervor, dass ich die l^rage in durchaus objectiver Weise behandelt habe und keineswegs auf Günem starren Zusammenhänge zwischen Pankreas und Diabetes beim Men¬ schen bestehe, wie man nach der Lectüre der Sch midt’schen Arbeit glauben sonnte. Dasselbe gilt von der Nebenniere, wo Schmidt mich in zutreffen- ) ler Weise citirt, und von der Schilddrüse. Dass es unaufgeklärte Ausnahmen ld;iebt, habe ich stets hervorgehoben; das schafft aber nicht das eigenthüm- %iche Verhältniss aus der Welt, dass nach Verkäsung oder Atrophie der fiRebennieren fast regelmässig Morbus Addisonii entsteht und bei primärem nUrebs derselben nicht, dass bei primärem Krebs des Pankreas Diabetes fast I ie, bei fibrinöser Degeneration fast immer auftritt. Ich glaube überhaupt nicht, dass man ein biologisches Gesetz finden iann, das einwandsfrei für alle Fälle ohne Ausnahme richtig ist; dieser d nsicht habe ich wiederholt Ausdruck gegeben, so dass mir dieSchmidt’- jphen Einwände weder neu sind, denn ich habe sie selbst angegeben, noch lieh in meiner Ansicht irgendwie irritiren. Wenn wir, wie die Physiker ad Mathematiker, unsere Fälle oder Versuche so einrichten könnten, dass ;ir alle Bedingungen genau überblicken, oder dieselben möglichst einfach Igestalten, dann würden wir, wie diese, Lehrsätze finden können, die bis in i; re äussersten Consequenzen verfolgt richtig sind. In dieser glücklichen Lage hdinden wir uns aber nicht. Jede biologische Hypothese gründet sich auf ® 1 ne Reihe von Beobachtungen, deren Bedingungen wir oft nur zum gering- 4-f en Theil kennen. Sie geht hervor aus einer möglichst grossen Zahl ein- W+ilner Erfahrungen und man muss zufrieden sein, wenn sie auf die meisten rselben passt. Dann ist man berechtigt, mit dieser Hypothese zu rechnen, s eine andere gefunden wird, die auf noch zahlreichere Fälle Anwendung idet. Die einfache Negation fördert hier gar nicht, dann kann man in Miserer Wissenschaft alles negiren, und es bliebe gar nichts übrig, denn eine isiiöl nz einwandsfreie biologische Hypothese giebt es überhaupt nicht. Ich bin e,(jü Jreit, jede meiner altruistischen Hypothesen aufzugeben, wenn jemand eine jöil»dere, für mehr Fälle passende Hypothese an ihre Stelle setzt. So lange iijiiis nicht geschehen ist, können mich Einwände, die auf einzelnen Beobachtun¬ gen beruhen, nicht schwankend machen. Das halte ich für ganz sicher, dass