Ein Fall von starkzystischem, Papillen bildenden primären Adenokarzinom der Leber mit wässeriger Sekretion Seitens der Krebszellen ... / von Paula Bascho.

  • Bascho, Paula.
Date:
1909
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Credit: Ein Fall von starkzystischem, Papillen bildenden primären Adenokarzinom der Leber mit wässeriger Sekretion Seitens der Krebszellen ... / von Paula Bascho. Source: Wellcome Collection.

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    Die Leberzellbalken bieten mi dem eben geschilderten Befund ein sehr regelmässiges Bild, das immer mehr verschwindet, je mehr man sich den Geschwulst¬ knoten nähert. Zunächst geht das Lebergewebe eine Stauungsatrophie ein und ordnet sich in der direkten Umgebung der Tumoren zu parallelen, konzentrisch um denselben verlaufenden Schichten an. Bei diesen Vorgängen lässt sich eine Verkleinerung des Zellvolumens nach weisen, die Hand in Hand geht mit einem Dichterwerden des Zellgerüstes, so dass die Waben kleiner werden und die Zellen wegen des Zusammenrückens der Pigmentkörnchen dunkler erscheinen. An den Kernen lässt sich einerseits eine Verdichtung und ein Undeutlichwerden ihrer Bestandteile beobachten, so dass man es oftmals mit ganz diffus gefärbten plumpen Brocken zu tun hat; andere Male lassen sich noch einzelne Chromatin¬ körner isolieren, dagegen der Nucleolus nur schwer, weil die Körner grösser geworden sind und sich ebenso dunkel färben, wie in den unveränderten Leber¬ zellen sonst nur das Kernkörperchen. Auch Kernwandhyperchromatose, sowie beginnender Chromatinschwund ist zu beobachten. Nicht in der ganzen Zirkum- ferenz des an die Geschwulstknoten anschliessenden Lebergewebes sind diese Veränderungen zu finden. Viele Partien mit ganz kleinen eingestreuten Ge¬ schwulstmassen weichen in ihrem Verhalten nicht ab von dem des weiter abliegen- den Lebergewebes, oder zeigen nur eine geringe Quellung und blässere Färbung sowohl des Zellprotoplasmas als des Kerns. Die unmittelbar an die Tumorzellen anstossenden Leberzellen werde ich später beschreiben. b) Tumoren der Leber. Die als Tumoren I geschilderten kleinen Geschwulstknötchen erweisen sich bei der mikroskopischen Untersuchung als adenomartige Gebilde. Schon ein flüchtiger Blick lehrt jedoch, dass es sich hier nicht um sogen. Leberadenome handelt, sondern dass ein vorwiegend cystoadenomatöser, unregelmässig gebauter maligner Tumor vorliegt, in welchem die weitmaschigen zentralen Partien als die älteren ausgesprochen werden müssen, während das Wachstumsgebiet in der kompakteren Peripherie der meist runden Knötchen zu suchen ist. Im Zentrum eines solchen Knötchens findet sich ein derber bindegewebiger Grundstock, von dem aus radiäre und vielfach miteinander anastomosierende Verzweigungen in das Geschwulstgewebe ausstrahlen und einen netzartigen Bau desselben bedingen. Gegen die Peripherie der Knötchen hin werden diese Septen immer feiner und sind schliesslich nur noch als kernhaltige Tuniken zwischen den Geschwulst¬ zellenbalken und -Nestern zu erkennen. An manchen Stellen tritt das Stroma des Tumors in unmittelbare Verbindung mit der Glisson sehen Kapsel der an¬ stossenden Leberlobuli, eine eigentliche zirkuläre bindegewebige Scheide fehlt jedoch diesen kleinen Tumoren I und sie erhalten ihre namentlich makroskopisch scharfe Begrenzung durch das zusammengedrängte und in der Farbe von ihnen unterschiedene Lebergewebe. Zum Studium der Parenchymzellen müssen die peripheren Teile der Tumorknoten herangezogen werden, da im Zentrum meist schon weit vorgeschrittene regressive Metamorphosen Platz gegriffen haben, die ihren Ausdruck in Vakuolisierung von Kern und Protoplasma finden und da¬ durch die Erkennung des Strukturbildes erschweren. Die Geschwulstzellen sind zum Teil trabekulär, den Leberzellenbalken ähnlich angeordnet, zum grösseren Teil aber zu Zellverbänden mit zentralem Lumen zusammengeschlossen, nur an wenigen Stellen finden sich regellose Haufen epithelialer Zellen. Durchgehends tritt in auffallender Weise die zystenartige Erweiterung der von Zelltrabekeln eingeschlossenen Hohlräume und der drüsenähnlichen Formationen zutage, geradezu frappant namentlich im Zentrum der einzelnen kleinen Knötchen. Hier