Die Ergebnisse meiner Beobachtungen über die Cholera vom Jahre 1831-1874 in ätiologischer und praktischer Beziehung / von Franz X. von Gietl.

  • Gietl, Franz Xaver von, 1803-
Date:
1874
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Credit: Die Ergebnisse meiner Beobachtungen über die Cholera vom Jahre 1831-1874 in ätiologischer und praktischer Beziehung / von Franz X. von Gietl. Source: Wellcome Collection.

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    lagen, von der Cholera inficirt; eine Kranke nahm ein Abführmittel (Salzburgerthee, dessen Bestandtheile gröss- tentheils Sennablätter sind;) zwei wurden bewusstlos ins Krankenhaus gebracht, und 29 wussten keine Ein- flüsse anzugeben, welche die Aufnahme des Giftes be- günstigt hätten. Diese Zahlen blieben fast immer dieselben und bewegten sich nur in geringen Schwankungen, so dass einmal die Fälle nach Speisen etwas heruntergingen, dafür die Fälle aus ungünstigen Wohnungen und Cholera- herden stiegen. Daran schliessen sich noch die Zahlen der Geschlech- ter, indem das weibliche Geschlecht und davon vorzüg- lich die Mägde eine hohe Nummer einnehmen: im Krankenhause wurden 673 Cholerakranke — davon 325 Männer und 348 Frauen behandelt — von den letztem waren es 233 weibliche Dienstboten, Taglöh- nerinnen, Zugeherinnen. Das kommt aus den obengenannten Ursachen: sie haben in überwiegender Zahl Schlafstätten, wie sie oben beschrieben sind; denn es ist kaum zu bezweifeln, dass das Gift in Räumen, welche wenig Ficht und keine Ven- tilation haben, Gedeihen findet; dann sind sie zum guten 1 heil auf die obenerwähnten Speisen angewiesen. In diesen Zahlen kann man lesen, warum diese Seuche so schwer auf dem Proletariat lastet: weil es so isst und so wohnt, weil es unter Verhältnissen existirt, welche dem Seuchengift Gedeihen geben und es fest- halten.