Allgemeine Therapie der Hautkrankheiten / von P.G. Unna.

Unna, Paul Gerson, 1850-1929

Date:: 1899

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Credit: Allgemeine Therapie der Hautkrankheiten / von P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.

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ang-e nach dem Abheilen der eiterigen Affectionen die scrupulöseste Desmfection der Hände angezeigt. Jede zurückgebliebene Röthung um (-inen 1 laarbalg ist verdächtig und sollte bei der Operation mit einem Stück Quecksilber-Garbol-Pflastennull bedeckt sein 5 ebenso jede Narbe ^on einei mit Schnitt behandelten Phlegmone oder von einer Abscedirung. ln der Zwischenzeit, ehe der Operateur operationsfäbig ist, sollte er seine Hände einer wiederholten Schälung (z. B. mit Salicyl-Gelanth) und einer desinficirenden Behandlung — nicht blos Desinfection — z. B. mit Quecksilber-Pflastermüden, Alkoholdunstumschlägen, Ichthyol- salben- und Dunstumschlägen, Zinkschwefelpaste u. s. f. je nach Be- schaffenheit des Falles und der Hände unterwerfen. Nicht der Ge- brauch oder der Nichtgebrauch von Sublimat bei der Des- infection gesunder Chirurgenhände ist eine ernste Frage, sondern die Nachbehandlung einmal erkrankt gewesener C liiru rgen liände. Wie bei den Mitteln der Prophylaxis sei auch hier noch einmal auf den Nutzen der überfetteten Seifen, vor allem der Grundseife, bei einfacher Einschäumung mit nachfolgendem trockenem Ab wischen hin- gewiesen. Nicht nur, dass dieser fetthaltige Seifen firniss die Hände der Chirurgen glatt erhält und vor Infectionen schützt, er bietet auch das einfachste Mittel, um Keime der Hände, die nun einmal nicht voll- ständig entfernt werden können, zeitweise an der Haut festzuhalten und dadurch für die Berührung mit Wunden unschädlich zu machen. 20. Mittel zur Depigmentation der Hornschicht. Die Depigmentation der Hornschicht hat ein vorwiegend kos- metisches Interesse. Wohlverstanden handelt es sich hier nicht um die braunen Pigmente der Cutis und Stachelschicht, welche unsere Pigment- alfectionen (Vitiligo, Chloasma, Ephelis etc.) erzeugen, sondern um jene bis zur Schwärze gehenden Dunklung der obersten Hornlamellen, welche durch ein gefärbtes Reductionsproduct des Keratins*), die Hornfarbe, erzeugt wird. Zu ihrer Entstehung ist einerseits ein höherer Grad von Trockenheit der Hornschicht nothwendig, andererseits ein äusserer Ein- fluss des Lichtes oder der Luft, den wir noch nicht genauer bestimmen können, der aber zur Folge hat, dass sich die Hornfarbe zuerst und am stärksten an den oberflächlichsten Lagen der Hornschicht bildet. Dieser Umstand hat die falsche Meinung hervorgerufen, dass die Horn- farbe nichts als gewöhnlicher Schmutz sei, ein Vorurtheil, welches öfter von mir widergelegt ist und auch neuerdings keinen wissenschaftlichen Vertreter mehr gefunden hat. Histologischerseits ist dasselbe leicht durch den Nachweis zu entkräften, dass die Farbe am Horn selbst haftet und im Innern der Hornlamellen entsteht, chemischerseits dadurch, dass sie durch oxydirende Säuren zersetzt und entfärbt wird, dermato- logischerseits, dass sie durch Waschen nicht zu entfernen ist, sondern im Gegentheile unter dem Einfluss von Alkalien immer stärker hervor- tritt. Am bekanntesten ist die Hornfarbe jedem Arzte vom schwarzen Punkt der Comedonen und von der an den Follikelmündungen der Nase in vielen Fällen von Seborrhoe localisirten „Punctation“. Ausser- *) Unna, Woraus besteht der schwarze Punkt der Comedonen? I irchow’s Archiv. 1880, Bd. LXXXII, pag. 175. — Histopathologie der Haut, pag. 350.