Ein Beitrag zur Wangenplastik mit gedoppeltem Halshautlappen / von V. Czerny.

  • Czerny, V. (Vinzenz), 1842-1916.
Date:
[1889]
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Credit: Ein Beitrag zur Wangenplastik mit gedoppeltem Halshautlappen / von V. Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    entsprechend nach aussen von dem Defekt bis an das Ohr reichte. Die abgerundete Spitze lag etwa in der Mitte des hinteren Kopfnickerrandes. Der Lappen bestand aus Haut und Platysma und war fast doppelt so lang, als es für die einfache Deckung des Defektes durch seitliche Drehung nötig gewesen wäre. Nachdem er abgelöst war, lag das obere Halsdreieck bloss und es konnte die Submaxillardrüse mit allen benachbarten Lymph- drUsen bequem ausgeräumt werden. Die Arteria ma.xillaris externa musste dabei natürlich unterbunden werden. Nun wurde die Spitze des Lappens so weit umgeschlagen (der Lappen also gedoppelt) und Wunde an Wunde mit drei Matratzennähten befestigt, dass sie beiläufig den Schleimhaut- verlust ersetzen konnte und ihre Ränder wurden ringsherum durch Kat- gutnähte, welche nach dem Munde zu geknüpft wurden, mit den übrig gebliebenen Schleimhauträndern vereinigt. Dann folgten die Hautnähte, durch welche die basale Hälfte des Lappens den Wangenhautdefekt deckte. Die Halswunde liess sich bis auf ein kleines Dreieck unter dem Kiefer- rande durch Nähte schliessen. Die Wunden heilten, so weit sie genäht waren, glatt zu und nur an der Stelle, wo die Zähne des Unterkiefei’s trotz zwischen gelegter Jodo- formgaze den Lappen drückten, entwickelte sich ein Ideiner Decubitus. Nachdem dieser sich gereinigt hatte, wurde der Kranke auf Wunsch ent- lassen und stellte sich am 12. Januar 1889 zur Korrektur des Mundwinkels. Der TJmschlagrand des Lappens drängte Ober- und Unterlippe etwas auseinander, so dass sie nicht ganz geschlossen werden konnten. Es musste also ein linker Mundwinkel gebildet und die Lippenränder etwas genähert werden. Zu diesem Zwecke wurde der freie Rand des gedop- pelten Lappens so tief eingeschnitten, dass dadurch ein der gesunden Seite symmetrischer Mundwinkel entstand. Die so entstandenen zwei recht- winkeligen Zipfel wurden auch am vorderen Rande angefrischt und an der Ober- und Unterlippe in die Wundwinkel eingenäht, welche durch Ab- lösung des Lippenrots (nach v. Lange nb ec k’s Methode) entstanden waren. Das abgelöste Lippenrot wurde oben und unten bis in den neugebildeten Mundwinkel verzogen und daselbst eingenäht. Gleichzeitig wurde die Umdrehungsfalte des Wangenlappens eliptisch excidiert. Die Abbildung (vom 22. Januar 1889) zeigt einen ganz normal ge- formten Mundwinkel und die Oetfnung des Mundes, wobei die Ränder der Schneidezäbne etwa 2'h cm klaffen. Die der Mundhöhle zugewandte Fläche des Lappens besass zwar noch epidermisartige Bedeckung, war aber rosig gefärbt und frei von Haaren, während an der Gesichtsfläche üppig Barthaare sprossten. Die Vorteile dieser Methode sind folgende: 1. Lässt sich der Defekt in einer Sitzung decken, was von den oben genannten Methoden bloss diejenige G e r s u n y’s zu leisten vermag. 2. Legt der Lappen die Submaxillargegend beluifs gründlicher 40 *