Ein Beitrag zur Wangenplastik mit gedoppeltem Halshautlappen / von V. Czerny.

  • Czerny, V. (Vinzenz), 1842-1916.
Date:
[1889]
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Credit: Ein Beitrag zur Wangenplastik mit gedoppeltem Halshautlappen / von V. Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    V. Czerny, raude des Defektes besitzen und die Ernährung durch das Unter- hautzellgewebe beziehen. Wenn die äussere Wangenhaut erhalten ist, wird sich diese Methode zweifellos manchmal gut verwerten lassen. Wenn die äussere Haut aber ebenfalls fehlt, muss über den umgeschlagenen LajDpen noch ein zweiter seitlich gedrehter Lappen ’) gelegt werden, oder die wunde Fläche muss mit Hautstückchen nach Thiersch überpflanzt werden ^). Im ersten Falle bekommt man zahlreiche entstellende Narben ins Geskht. Im zweiten FaUe dürfte die transplantierte Fläche auch kein Schmuck für das Gesicht sein, namentlich wenn sie eine kahle Stelle mitten in üppigem Bartwuchse darstellt. Mit der interessanten Methode von Thiersch^), welcher einen scheuklappenähnlichen Lappen erst durch Transplantationen epider- misiert und dann in den Wangendefekt einheilt, habe ich bei einem Versuche Misserfolg gehabt, da der Lappen schrumpfte, bevor mir die Ueberhäutung desselben gelungen war. In dem unten mitgeteilten Falle suchte ich den Wangendefekt durch einen seitlich gedrehten, aus Wangen- und Halshaut be- stehenden Lappen zu ersetzen, der so lang war, dass die umge- schlagene Spitze des Lappens nach Innen zu liegen kam und die Schleimhaut ersetzte. N. L., 34 Jahre alter Schiffer aus Hassmersheira, Kaucher, bemerkte seit August 1887 eine Schrunde am linken Mundwinkel, welche sich nach dei Wangenschleimhaut zu vergrösserte und in den letzten 3 Wochen rasch wuchs. Status am 1. XI. 88. Vom linken Mundwinkel bis zum Masseter und noch 1 cm auf die Ober- und Unterlippe übergreifend eine derbe, von geröteter Haut bedeckte Geschwulst, welche an der entsprechenden Schleimhautflciche in ein über thalergrosses Krebsgeschwür umgewandelt war. In der linken Submaxillargegend mehrere bohnengrosse derbe Lymph- drüsen zu iühlen. Die Zähne gut erhalten, aber mit stinkendem Sekret belegt. Bei der Exstirpation (am 7. XI.) entstand ein fünfmarkstück grosser Substanzverlust in der Wange, welcher den Voi'derrand des Masseters blosslegte. Von den Lippen fehlte das äussere Drittel. Die Wangeu- schleimhaut war bis auf die Innenfläche des Masseters, und einem schmalen Saum an dem Alveolarfortsatze entfernt. Zur Deckung wurde ein 12 cm langer und 5 cm breiter Lappen genommen, dessen Basis dem Jochbogeii 1) Gussenbauer. Archiv für klin. Chir. Bd. XXL 526 u. XXIII. 231 2) Kraske. Centralbl für Chir. 1888. S. 889. 31 XV, Kongress der deutschen Gesellsch, für Chir. S. 18.