Ueber die Entstehung der Eigenwärme und des Fiebers : Experimental-Untersuchung / von S. Samuel.

  • Samuel, S. (Simon), 1833-
Date:
1876
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Credit: Ueber die Entstehung der Eigenwärme und des Fiebers : Experimental-Untersuchung / von S. Samuel. Source: Wellcome Collection.

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    schiedene Lange der Extremitaten, durch die Verschiedenheit der Starke der Haiit, der Behaarung, des Fettpolsters bei den ein- zelnen Raceu, grosse Manniclifaltigkeiten in der Warmeokonoraie bedingt sind. Der leichte Eintritt von Temperaturanhaufungen im Korper erfolgt aber durch die schwerere AbkUhlung, da die Hunde wegen Mangel an Schweissdrlisen durch Verdampfung des Schweisses Warme nicht verlieren konnen, der AbkUhlungsapparat daher nur durch vermehrte Respiration, verbunden mit ungeheuren Speichelverlusten arbeitet. Auch beim Pferde, dessen Abkiihlungs- verhaltnisse weit gUnstiger als die des Hundes sind, dessen Ktir- pertemperatur im Stalle nur in sehr engen Grenzen schvvankt, steigt selbst nur nach einem halbstiindigen Ritte die Eigenwarme von 37,4 Oder 38,4 auf 39,9. Und beim Menschen selbst? Wegen seines aufrechten Ganges und seiner unbehaarten Haut ist von vornherein der Mensch von alien Warmblutern am ungiinstigsteu gestellt. Thatsachlich bietet er eine sehr grosse Oberflache mit ungiiustiger Stellung der Extremitaten schutzlos der Aussenwelt dar. Wahrend Pferde, Hunde und nicht minder die Kaninchen von Natur mit einer dicken Schicht schlechter Warmeleiter be- kleidet sind, ist der Mensch von Natur entblosst, steht also im unmittelbarsten Verkehr mit der Aussentemperatur. Es reicht denu auch die blosse Entkleidung in einem mitteltemperirten Zimmer bin, um die Eigenwarme des Menschen erheblich herab- zusetzen. Wenn der Mensch trotz seiner natiirlichen Schutzlosig- keit der Aussentemperatur gegeniiber seine Eigenwarme konstant erhalt, so verdankt er dies allein dem grossen Apparat von Kleidung, Wohnung und Heizung, den er zum Schutze seiner Warme verwerthet. Unter alien Lebensbedlirfnissen stehen die der Erwarmung dienenden obenan, ja erfordern noch raschere Befriedigung als die der Nahrung. Der grosste Theil der mensch- lichen Arbeit ist direkt oder indirekt der Konstanterhaltung seiner Temperatur gewidmet. Wenn wir den Menschen wegen der vvuuderbaren Erhaltung seiner Eigenwarme von den Tropen bis zu den Eispolen riihmen, so macheu wir dabei eine lange Reihe stillschweigender Voraussetzungen. Der Mensch muss, um seine Temperatur zu behaupten, in den Tropen wenig und kuhles, am Nordpol fettes und erhitzendes geniessen. Er muss im Sommer