Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler.

  • Pichler, A.
Date:
1900
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Credit: Beitrag zur pathologischen Anatomie und Pathogenese der Mikrophthalmie, der Colombildung und des Glioms / von A. Pichler. Source: Wellcome Collection.

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    Blutgefässe. 1. Vasa centralia retinae. Die Centralgefässe treten durch den Opticuskopf ins Augeninnere eia und verzweigen sich reichlich a) in und um den den Glaskörper ersetzenden Bindegewebe- und Knorpelstrang, treten von dort aus b) in kleinen Aesten, aber in grosser Zahl in die Netzhaut und in die aus derselben gebildeten tumorartigen Massen ein, endlich anastomosieren sie c) mit der Membrana capsularis lentis. Im Opticuseintritt bestehen feine Anastomosen der Centralgefässe mit den stark entwickelten Gefässen der Opticussch eiden und der Aderhaut, so dass also auch diese sich an der Vascularisation der Retina beteiligen. 2. Vasa ciliaria. Sowohl die hinteren als auch die vorderen Ciliararterien sind gut entwickelt und zeigen wie die Venen annähernd normale Anordnung. Sie liefern die Gefässe für die Aderhaut, den Ciliarkörper. die Membrana papillaris und die Membrana vasculosa lentis, ebenso wie für die Hornhaut. Sie beteiligen sich aber auch an der Gefässversorgung der Netzhaut, aller- dings nicht direct, indem sich nirgends Gefässsprossen aus der Aderhaut etwa durch das Pigmentepithel in die Netzhaut begeben, wohl aber indirect, indem zahlreiche kräftige Aeste aus dem Gefässnetz vor und um den Knorpelkern nach rückwärts in die Netzhaut abgehen, ferner aber noch durch die mit dem Sehnerven beschriebenen Aestchen, die sich aus der Aderhaut längs des Opticus ins Augeninnere hineinschlängeln. Zahlreiche ziemlich kräftige Nervenstämme treten in der Um- gebung des Sehnerven durch die Sklera und scheinen in der äussersten Schichte der Aderhaut weit nach vorn zu laufen. Sie haben keine Mark- scheiden. Rechtes Auge. Die Form desselben ist der des linken ähnlich,, indem ea eine deut- liche Abplattung in sagittaler Richtung zeigt. In der Mitte ist der fron- tale Durchmesser 12 mm, der sagittale 7 mm. Dabei ist aber die innere und untere Augapfelhälfte gegenüber der äussern und obern entschieden in der Entwicklung etwas zurückgeblieben. Die Hornhaut liegt auffallend weit nach innen verschoben. Zu bemerken wäre auch, dass nach aussen von der Hornhaut die vordere Bulbuswand stark eingesunken ist; doch dürfte dies auf Schrumpfung bei der Härtung zurückzuführen sein, wie aus der Beschreibung des Augen- inhaltes hervorgeht. Die Hornhaut dieses Auges ist wesentlieh grösser als die des linken Auges, sie ist im horizontalen Meridian 2,3 mm breit und 0,7 mm dick. In der Krümmung unterscheidet sie sich nur wenig von der Lederhaut. Im allgemeinen unterscheidet sie sich in ihrer Structur wenig von einer normalen. Das Epithel ist drei- bis vierschichtig, die obersten Zellen sind abgeplattet, aber nicht so verändert wie links. Die ganze Schichte ist 21 fi dick. Die Bowman'sche Membran fehlt. Die Lamellen der Horn- haut zeigen normale Anordnung und Beschaffenheit, die Zellen sind nicht vermehrt. Die Descemet'sche Membran ist deutlich entwickelt, ebenso das ihr aufliegende Endothel. Anders verhält sich dies in den Bandteilen der Hornhaut. Aussen und innen ist die Begrenzung gegen die Lederhaut recht scharf; in den vordersten Schichten greift Bindehaut und Epi- sklera, in den tiefsten die Sklera etwas in die Hornhaut hinein vor, so dass diese hier vorne und hinten eingefalzt erscheint. Ganz anders ver- hält sich dies oben und unten. Oben greift die Bindehaut und Episklera in pannusähnlicher Weise weit über den Rand der Hornhaut hinüber, indem sich unmittelbar unter dem verdickten (0,028 mm) und unregelmässig^n