Ueber Tumoren der knöchernen Thoraxwand ... / vorgelegt von G. Campe.

Campe, G.

Date:: 1894

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber Tumoren der knöchernen Thoraxwand ... / vorgelegt von G. Campe. Source: Wellcome Collection.

72/80 (page 72)

schieden zu stellen sein, je nach dem wir es mit Sarcom oder Carcinom, oder mit einem Enchondrom, welches auf das Diaphragma übergegriffen hat, zu thun haben. In den ersten beiden Fällen werden die Aussichten auf eine radicale Beseitigung nur recht gering sein, dagegen dürfte bei dem letzteren, sofern es nicht bereits in bösartigem Zerfall begriffen ist, eher eine Heilung zu erwarten sein. Was die Operation am Diaphragma selbst betrifft, so bietet sie weiter keine besonderen Gefahren, pein¬ lichste Beobachtung aller Yorsichtsmassregeln voraus¬ gesetzt. Das beweisen uns die Fälle, bei denen eine Operation am Zwerchfell erforderlich war, als da sind Fall F. (unser No. Y), Fall Hahn, Humbert, Leisrink, Mikulicz und Tietze (I), die ausser dem letzteren glück¬ lich verliefen, denn der Fall Leisrink ging nicht infolge der Verletzung des Diaphragma, sondern an Capillar- bronchitis zu Grunde. Ebensowenig wie vor der Resection eines Stückes aus dem Zwerchfell wird sich heutzutage der Operateur vor der Exstirpation eines Stückes der Lunge, wenn diese mit der Geschwulst eine, übrigens in der Regel nicht ausgedehnte, Verwachsung eingegangen ist, scheuen. Wenn ein solches Unternehmen in vorantisep¬ tischer Zeit ein Unding zu nennen war, so steht die Frage über diesen Punkt heute so, dass Müller-Aachen „das Entfernen eines Lungenstückes unter Umständen nicht nur für möglich, sondern sogar für geboten“ hält. Unter unseren beiden Fällen von Lungenresection überstand Wilhelm M. (Fall IX) den Eingriff gut, und Carl S. (Fall III) wäre ihm auch gewiss nicht erlegen, wenn nicht der Hämatothorax und die frische Pleuritis den exitus herbei¬ geführt hätten. Von den übrigen 5 Fällen, in welchen uns über den gleichen Eingriff berichtet wird, nämlich