Ueber Tumoren der knöchernen Thoraxwand ... / vorgelegt von G. Campe.

Campe, G.

Date:: 1894

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Credit: Ueber Tumoren der knöchernen Thoraxwand ... / vorgelegt von G. Campe. Source: Wellcome Collection.

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der Haut die Geschwulst und die angrenzenden Rippenenden frei¬ gelegt. Nach Durchschneidung der II. Rippe rechts mit der Rippen- scheere, wird mit der Brückensäge das Sternum in der Höhe dieser Rippe, darauf costae dextr. III—V und cost. sin. II—V im Knorpel mit dem Messer auf untergeschobenen Elevatorien durchtrennt, schliesslich der untere Teil des Brustbeins zwischen V. und VI. Rippe. Abgesehen von dem unteren Querschnitt durch das Brust¬ bein verlief die Operation bis dahin ohne Schwierigkeiten und mit massiger Blutung. Dagegegen macht jetzt das Aufheben des oberen Teiles des Sternum und das stumpfe Ablösen der hinteren Weich¬ teile mit Hülfe der Finger einige Mühe. Nachdem dies in der oberen Hälfte geschehen und nach doppelter Unterbindung der beiderseitigen Aa. mammariae int. die Weichteile auf der Rückseite des Sternum bis zu dessen unterer Schnittgrenze links losgelöst sind, zeigt sich rechterseits die Lunge mit der Geschwulst ver¬ wachsen und wird deshalb unter geringer Blutung im Gesunden resecirt. Beim Durchtrennen der IV. Rippe rechts bekam die Pleura an der Verwachsungsstelle ein kleines Loch, das schliesslich nach Ablösen der Lunge, die wegen Verwachsungen nicht zurück¬ sank, die Grösse eines Fünfmarkstückes erreicht hatte. Die anderen Höhlen blieben geschlossen. Während der Loslösung des Brust¬ beins auf der Rückseite wurde der freigewordene Raum immer mit Gazeballen ausgefüllt. Die Atmung war während der ca. l3/^ Stunden dauernden Operation stets regelmässig, blieb es auch nach Entfernung der Geschwulst, Puls gleichfalls dauernd gut. Der grosse Defect wird mit dem etwa 25 cm. langen und 15 cm. breiten Hautlappen gedeckt, der sich bei jedem Atemzug tief einzieht. Naht ohne Drainage. Gaze-Watteverband. Patient erholte sich ziemlich rasch nach der Operation, klagte aber am Nachmittag über erschwerte Atmung, der Puls war gut, die Respirationsfrequenz betrug 35 p. m. Während der Nacht nahmen die Atembeschwerden zu. Am Morgen des folgenden Tages ist Patient sehr unruhig, klagt, dass er nicht atmen könne; der Puls ist leidlich gut, die Temperatur beträgt 37,6°. Bald stellt sich Trachealrasseln ein, und unter Beschleunigung der Respiration und bei mässiger Cyanose erfolgt kurz nach 9V2 Uhr der exitus letalis. Bei der Section (am 16. VII.) ergab sich das Vorhandensein von Luft und einer grösseren Menge Blut im rechten Pleuraraum. Dilatation und braune Atrophie des Herzens, sowie Sarcommetastasen in der Leber. Der exstirpirte Tumor ist ca. 12 cm. lang, 972 cm.