Ueber Ecchondrome des Kehlkopfs sowie deren Behandlung : isolierte Exstirpation des Ringknorpels ... / Joseph Peters.

  • Peters, Joseph, 1874-
Date:
1897
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber Ecchondrome des Kehlkopfs sowie deren Behandlung : isolierte Exstirpation des Ringknorpels ... / Joseph Peters. Source: Wellcome Collection.

    7/34 (page 7)
    schon sehr lange bestanden, wurde diese Ansicht be¬ wiesen durch die Untersuchungen Virchows. Virchow fand wiederholt im Knochengewebe der Röhrenknochen bei Kindern und Erwachsenen isolierte Knorpelherde, die sich in lebhafter Wucherung befanden, deren Durchmesser manchmal über 1 cm gross war. Diese Knorpelreste sind nicht ossificierte Knorpelreste aus der fötalen Zeit. Diese Befunde finden nachVirchow darin ihre Erklärung, dass das Ausbleiben der Vascularisierung als der erste Grad der Persistenz dieses Knorpelrestes anzu¬ sehen sei, dass sie sich nachher zu Exostosen ausbilden können, wenn die Vascularisierung ausbleibt. Dasselbe gilt für die Ecchondrome der Weichteile. Virchow fand am Kiefer, der Wange, am Halse kleinere oder grössere Knorpelinseln, die den Bau des Netzknorpels zeigten, wie er dem Ohrknorpel zukommt. Es sind also hier versprengte Knorpelherde, und es bleiben Zellen, die normaler Weisse zum Aufbau des Ohres verwandt werden, au anderer Stelle liegen, bis irgend ein Agens sie zur Wucherung, zur Bildung von Chon¬ dromen zwingt. Die Ecchondrome haben ein bläuliches trans¬ parentes Aussehen; sie zeigen den Bau, wie er dem normalen Knorpel zukommt, also hyaline, faserige und netzartige Beschaffenheit. Die reine Form kommt jedoch selten vor. Meistens wechseln Stellen mit voll¬ ständig hyaliner Grundsubstanz und solche mit körniger oder faseriger Beschaffenheit derselben mit einander ab, und in den faserigen Partieen kann der histolo¬ gische Charakter des Knorpelgewebes immer mehr und mehr verwischen, indem nicht blfos die Grund¬ substanz teilweise oder vollständig glutingebend wird, sondern auch das für das Knorpelgewebe charakteri¬ stische Bild einer besonderen Kapselschicht entsteht, in dem einzelne Zellen nur wenig ausgesprochen sind