Eine deutsche Apotheke des 16. Jahrhunderts dargestallt auf Grund einer notariell beglaubigten und bei dem Verlaufe der Ratsapotheke zu Kolberg im Jahre 1589 aufgestellten Inventurliste.

  • Meissner, Richard.
Date:
1908
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Credit: Eine deutsche Apotheke des 16. Jahrhunderts dargestallt auf Grund einer notariell beglaubigten und bei dem Verlaufe der Ratsapotheke zu Kolberg im Jahre 1589 aufgestellten Inventurliste. Source: Wellcome Collection.

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    legung, id) feg Haeresiarcha. 3d) bin Üfjeoptjraftus unb met)r als bie, beit jl)r tnid) oergteid)et: 3d) bin berfelbig unb Monarcha Medicorunt barßu unb barff aud) betoeifen, bas jtjr nit betoeifen tnögent. 3d) toirbe bem fiutfjer fein $ing laffen, unb id) urirbe bas meine aud) eben machen unb roirbe meniglid), bie jf)r mir 3uleget, übertreffen.“ Unb bennod) ift er oon mobernen ®efd)icf)tsforfd)ern (oor allem bie ÜRamen Subljoff unb String feien l)ier genannt), bie feinem Geben unb feinen ÜBerfen größere ©ered)tigfeit toiberfafyren laffen, als je eine 3eü= epodje oortjer es getan, mieberl)olt als Lutherus Medicorum angefprodjen unb als ^Reformator ber 9Rebi3in beumnbert toorben. greilid) nidjt in bem Sinne eines ©^fetjers, tuol)l aber als 23efämpfer oeralteter unb entarteter 3rrlef)ren, als furd)tlofer Streiter gegen &urpfufd)erei, als 23al)nbred)er einer neuen, nur auf roiffenfdjaftlidjer gorfdjung unb perfönlid)er ©r= faf)rung beruljenben 9Jfebi3in unb als bas ibeale SBorbilb eines nur ettjifd) benfenben unb füf)tenben GXr3tes. ®en größten iRutjen aus feiner ßebensarbeit 30g tool)l bie Heilmittel* lel)re. §ier fetzte er feine gan3e straft ein, um ben überall oerbreiteten ©tauben an bie Unfefjlbarfeit ber galenifd)=arabifd)en IRecepte, bie für il)n ßug unb ürug bebeuteten, 3U 3erftören. ©r oerfpottet bie oft aus utt= glaublid) oielen unb manchmal fogar aus entgegengefetft toirfenben Stoffen beftel)enben ©lectuaria, Species, fßilulae, 2rod)isci etc. als „Subeltouft“ unb oerbannt fie mit gan3 toenig Ülusnatjmen aus feiner 2I)erapie. ©r gab bafür — ein echter ^Reformator — Weites unb SBefferes, unb 3ioar galt il)m als oberfter ©runbfat), bajj in jebern Heilmittel ber befonbers toirffame Stoff, bas „Arcanum,*) gefudjt unb biefes in möglidjft reiner $orm als Quinteffert3 (üinftur) ober als ©U.rir oerabreidjt toerben miiffe. Arcana 311 fud)en, fei ber oornef)mfte 3wed ber ülldjimie. *) ©usgeßenb oon bem ©ebanfen, baß bie bauernbe SBeiterenttoidelung aus bem Steime — bas Seben als folcßes — einer über ber Materie fteßenben Straft, bem „Archaeus'', 3ugefd)rieben roerben rnüffe, non beffen richtigem unb gleichmäßigem Malten bie ©efunbßeit, oon beffen ©erfagen bie Strantßeit abhängig 3U madjen fei, fud)te er nad) Stoffen, bie fäfjig roären, einen in ber SBirtung jum Stillftanbe gc= tommenen Archaeus roieber 3U neuer Sätigfeit 3U ertoeden. SDiefe Mittel nannte er Arcana unb als folcße fprad) er bie roirfenben Subftan3en in feinen 9tr3neien an. Maren itjm aud) nod) bie Specifica in ben Slrgneimitteln mit Stusnaßme bes Glied* filbers oöttig unbefannt, fo mußte er bod) fd)on, baß burd) roeingeiftige Stusgüge oon ©flangenteiten, burd) Sublimieren unb anbere d)emifd)e Ißroceburen oon Mineralien bebeutenb reinere, bem Arcanum alfo näßer fteßenbe Präparate ei^iett toerben tonnen. 3n ben Slintturen unb fyiuibextratten unferer ©potßeten feßen toir alfo nod) einige ber Arcana bes iparacelfus. (SJtad) Neuburger & Schaer.)