Die chemische Energie der lebenden Zellen / von Oscar Loew.

Loew, O. (Oscar), 1844-

Date:: 1899

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Credit: Die chemische Energie der lebenden Zellen / von Oscar Loew. Source: Wellcome Collection.

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Tode durch eine Art von Coagulation unter Schrumpfung ver- loren. Reinke und Rodewald haben das Protoplasma von Aetha- lium septicum einem sehr starken Druck unterworfen und so zwei Drittel der Masse an Plüssigkeit erhalten, welche bei 58—64® ein Coagulum von Phweissstoffen lieferte, entsprechend 7—8®/o der l-^i- weissstoffe im frischen Protoplasma, des.sen Wassergehalt 71,6®/o betrug. Das in der Presse bleibende Drittel be.stand nach Reinke hauptsächlich aus Plastin, welches im Pilze als ein »netzartig anasto- mosirendes Continuum feiner P'äden und Platten« vorhanden ist. Bekanntlich unterscheidet man einfache Iviweisskörper, wie Al- bumine, Globuline, Conglutin, Albumosen; und zusammengesetzte oder gepaarte, wie Nuclei'ne, Nucleoprotei'ne, Haemoglobine, Mucine, Lecithalbumin, Jecorin. Weitere Abteilungen bilden die toxischen und immunisirenden Proteinstoffe und die Enzyme.') In Kernen tierischer Objecte wurde in neuerer Zeit das Nucleohiston aufgefunden, ein Nucleoprotei'd, welches bei der Pepsinverdauung in Nucleiii) Durch die Geschäftigkeit mancher Autoren wurden neue Namen für alte Dinge oder beliebige Mischungen eingeführt, und ein beklagenswerter Wirrwarr in der Nomenclatur hiedurch erzeugt. In erster Linie steht hier F. Schwarz mit acht neuen sämmtlich unberechtigten Namen für, wie er glaubte, differenzirte Proteinstoffe des Protoplasmas. E. Zaccharias (Flora, 81, p. 262) und andere Autoren haben treffende Kritik an diesem Gebühren geübt und die Unklarheiten beklagt, welche durch die neuen Namen von Schwarz in die Zellenlehre hineingetragen worden sind. Von anderen Autoren wurden für die »Molecüle der lebenden Subslanzt die Namen: Plastidule und Plasson eingeführt, welche aber dem Autor der »Allgemeinen Physiologiec noch nicht schön genug waren, wesshalb er den Namen »Biogen« vorscblug. Aber alle diese Namen sind überflüssig; denn einerseits nehmen ja mehrere Proteinstoffe beim Aufbau lebender Gebilde teil, andererseits sind ja die Namen Chromatin, Plastin, Nucleoprotein schon vorhanden. Der labile Zustand dieser Körper in lebenden Gebilden kann durch das Adjectivum »activ« oder »labil« ja bezeichnet werden. Diese Aenderung längst eingebürgerter Namen ohne dringenden Grund ist in der Botanik recht lästig geworden und wird in neuester Zeit auch von den zwei Autoren eines bacteriologischen Buches in ausgiebigster Weise geübt. Classificationen der Eiweisskörper wurden versucht von Hoppe, Drechsel, Chittenden und Wroblewski. Nach den Untersuchungen von Leo Liebermann enthalten die Nuclei'ne Metaphosphorsäure. In welcher Beziehung das Nucleohiston Kossel’s zu dem Chromatin und Plastin der Histologen steht, bleibt noch zu entscheiden. Dass das Chromatin, wie Mathews meint, lediglich eine Verbindung von Nucleinsäure mit Protaminbasen sei, ist bei der Wichtigkeit, welche die Histologen dem Chromatin mit Recht beimessen, wohl sehr unwahrscheinlich.