Die chemische Energie der lebenden Zellen / von Oscar Loew.

Loew, O. (Oscar), 1844-

Date:: 1899

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Credit: Die chemische Energie der lebenden Zellen / von Oscar Loew. Source: Wellcome Collection.

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vom passiven zu activem Eiweiss weniger von Bedeutung sein; vergl. hierüber das 7. Kapitel. Anders ist die Sachlage bei den Tieren, denen ja die Fähigkeit mangelt, aus andern Körpern als Albumosen genuine F’iweisskörper zu erzeugen.^) Verworn hat in seiner »Allgemeinen Phj'siologie« den Ver- gleich der »lebendigen Fuweisskörper« mit einer explosiblen Substanz gezogen, ohne allerdings zu erwähnen, dass schon andere Autoren vor ihm denselben Vergleich gemacht haben. Der Leser wird sich indessen schon überzeugt haben, dass jener Vergleich gar nicht passt; denn eine totale Zersplitterung eines Molecüls ist doch himmelweit verschieden von einer Umlagerung einer labilen zu einer stabilen Modification! Wir haben eingangs dieses Kapitels schon den grossen Unterschied zwischen potentiell-labilen und kinetisch-labilen Substanzen betont, worauf hiemit verwiesen sei. Nur die kinetische Labilität, welche in einem Bewegungs- zustand , der chemischen Energie gewisser Atome, begründet ist, kann in den Plasmaprotei'den in Betracht kommen. Keine Zellen- tätigkeit wird v^erständlich, so lange dieses Princip ignorirt wird. Die merkwürdigste der Eigenschaften der lebendigen Materie, die Irritabilität in den verschiedensten F'ormen, die Reagirfähigkeit auf Fhnflüsse der verschiedensten Art, wie Schwerkraft, Licht, chemische Reize etc., auch sie wird nur dann einigermaassen be- grift'en werden können, wenn man der diesbezüglichen zukünftigen Theorie die Gesetze chemisch labiler Substanzen zu Grunde legen wird. Keine Irritabilität ohne Labilität! b Eine wichtige Rolle spielen hiebei auch die Leukocyten. Sind diese Leukocyten in verschiedenen Tieren verschieden, wie wdr aus den globuliciden Eigen- schaften mancher Blutarten schliessen müssen, so erklären sich auch manche Unter- schiede in den Fibrinen, Hämoglobinen etc. bei verschiedenen Tieren. In Voits Laboratorium wurde gezeigt, dass Antipepton (welches meist aus Protaminbasen besteht) unfähig ist, die echten Proteine in der Tier-Ernährung zu ersetzen.