Ein Fall von Carcinom des Pankreas ... / vorgelegt von Bruno Boye.

  • Boye, Bruno, 1874-
Date:
1900
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Credit: Ein Fall von Carcinom des Pankreas ... / vorgelegt von Bruno Boye. Source: Wellcome Collection.

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    schaft. Der sekundäre Krebs des Pankreas hingegen ist zumeist ein per contignitatem fortgewuchertes Carcinom eines nahen Organs: des Magens, der Leber, des Darms etc. Wahre Krebsmetastasen von einem entfernteren krebsigen Organe her sind nur 2 mal im Pankreas beobachtet; ein¬ mal von einem Bronchialkrebs und einmal von einem Uterus- carcinom, welches von den Chorionzotten ausging. Von dem primären Pankreascarcinom aus erkranken meta¬ statisch: die retroperitonealen und sonstigen regionären Lymf- drüsen, die Leber, die Gallenblase, das Peritoneum, der Darm, die Nieren und Nebennieren, die Pleura und die Lungen. Durch Propagation und Ulceration kann das Carcinom in Magen und Duodenum etc. durchbrechen. In einem Falle abscedirte ein Medullarcarcinom des Pankreas intra vitam jauchig durch die Bauchdecken. Da der Ductus Wirsungianus und choledochus zusammen in das Duodenum einmünden, und da nicht selten der Ductus choledochus durch den Kopf der Bauchspeicheldrüse ver¬ läuft, so kommt es bei dem häufigeren Carcinom des Pan¬ kreaskopfes fast immer zur Compression dieses Ganges und durch angestaute Galle zur sekundären Erweiterung des zu¬ führenden Stückes sowie der Gallenblase. Auch der Ductus Wirsungianus obliterirt häufig durch Druck des Carcinoms an seiner Einmündungsstelle in den Zwölffingerdarm. Der in dem Pankreas verlaufende Sammelgang wird dann gleich¬ falls durch das zurückgehaltene Sekret ausgedehnt, und es entsteht der Zustand der sog. Ranula pancreatica. Eine oft eintretende Folge der erwähnten Gallenretention ist schwerer Ikterus. In einem Falle der Litteratur war die Menge des angesammelten Sekretes so gross, dass die Gallen¬ blase zerriss. (Lachmann I.-Diss. Greifswald 1889). Sonst fand Boldt (I.-Diss. Berlin 1882) noch com- primirt: die Pfortader und Hohlader in ca. 10 Fällen, die Aorta in 5 Fällen, die Ureteren 2 mal. Einmal den Ductus thoracicus und einmal die Mesenterialgefässe. Am häufigsten geht das Pankreascarcinom aus vom Kopf der Drüse, seltner vom mittleren Teil und vom Schwanz; die Angaben von A n c e 1 e t, Boldt und S e g r e stimmen