Die Hauptgesetze des menschlichen Gefuhls-lebens : eine experimentelle und analytische Untersuchung uber die natur und das Auf-treten der Gefuhlszustande nebst einen Beitrage zu deren Systematik.

  • Lehmann, Alfr.
Date:
1892
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Hauptgesetze des menschlichen Gefuhls-lebens : eine experimentelle und analytische Untersuchung uber die natur und das Auf-treten der Gefuhlszustande nebst einen Beitrage zu deren Systematik. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    9/386 (page 5)
    des in der Litteratiir liber die Saclie Vorliegenden begniigen miissen. Durcli Avolilwollende Unterstiitzung von seiten des „Carlsberger Fonds, fiir welche ich dessen Direktion hiermit meinen ergebensten Dank abstatte, wurde es mir indes im Herbste 1890 ermoglicht, meinen urspriinglichen Plan durchzu- fuhren. Die ziemlich bedeutungslosen kritischen Betrachtungen haben darauf dem grofseren Abschnitte: „Experimentelle Unter- suchung iiber die korperlichen Aufserungen der AfFekte den Platz Aveichen miissen, wodiirch das Buch zweifelsohne an Wert gewonnen hat, sollte sich auch einiges der aus den Versuchs- ergebnissen abgeleiteten Folgerungen als iinhaltbar erweisen. Endlich hal^ der von der Akademie erwahlte Richter- ausschufs, namentlich die Herren Professoren Hoffding und Kroman, mich an verschiedenen Punkten auf Fehler und Mangel in der Darstellung der Probleme aufmerksam gemacht. Diese Bemerkungen — ftir die ich den beiden genannten Herren hiermit meinen Dank ablege — habe ich natiirlich in moglichst weitem Umfange beriicksichtigt, indem ich meine Ansicht teils verandert, teils naher begriindet habe. Aufserdem habe ich, so- weit moglich, die iibrigens nur wenigen, in den letzten Jahren erschienenen Schriften beriicksichtigt; diese haben mich jedoch nur zu kleinen Hinzufiigungen dann und wann bewogen Aufser der oben erwahnten Hinzufiigung des Abschnittes von den experimentellen Untersuchungen habe ich iiberhaupt nur eine einzige eingreifende Abanderung unternommen. Die der Aka- demie zugestellte Schrift wurde mit einer weitlaufigen methodo- logischen Untersuchung eingeleitet, deren grofster Teil fiir den 1) Leider ist die hochst iuteressante und eingeliende Arbeit Dessoirs: „Uber den Hautsinn, mir erst in die Hande gelcommen, naclidem der Druck meines Buclies beinalie beendigt war, so dafs icli dieselbe niclit habe be- riicksichtigen Iconnen. So viel ich bis jetzt geselaen liabe, stimmen die Resultate Dessoirs in allem Wesentlichen mit den meinigen iiberein. Eine Hauptdifferenz findet sich nur in betreff der Blixschen Sinnespunkte, deren Existenz durch meine Versuche durchgangig bestittigt worden ist, wahrend D essoir sie Kunstprodulcte nennt und somit ilirc Bedeutung in Abrede stellt. Wie es sich eigentlich hiermit verlialt, wage ich niclit zu entsclieiden; Thatsache bleibt es jedenfalls — und das scheint auch Dessoir niclit zu bestreiten —, dafs durch punlctuelle Reizung mittels Druck, Warme oder Kalte von hinlanglicher Intcnsitat Sclimerzen verschiedener Qualitat ent- stehen, und dies mufs wolil als Hauptergebnis mciner den Hautsinn be- treffenden Versuche bezeichnet werden.