Ein Fall von metastsirendem Chlorosarkom / Mitgetheilt von Dr. Behring und B. Wicherkiewicz.

  • Behring, E. A. von.
Date:
1882
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Credit: Ein Fall von metastsirendem Chlorosarkom / Mitgetheilt von Dr. Behring und B. Wicherkiewicz. Source: Wellcome Collection.

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    (NB. Früher soll die Sehkraft an beiden Augen gleich ge- wesen sein.) Gleichnamige Diplopie (Höhen-, Breiten- und Tiefendifterenz). Gesichtsfeld frei. Ophthalmoscopischer Befund: Iu beiden Augen Papillar- ränder etwas verwaschen, stark erweiterte Gefässe, namentlich innerhalb der Papillarfläche und eine grosse Strecke weiter. Auch scheinen Gefässe an mehreren Stellen um die Papille herum raptu- rirt und von einem ganz feinen weissen Streifen der Netzhaut contourirt zu sein. In weiterer Entfernung von der Papille bieten weder die Gefässe, noch auch die Netzhaut irgend etwas Abnormes dar. Sehr starke fötide Stomatitis. Im Urin weder Zucker, noch Eiweiss nachweisbar. Die Orbitalgeschwulst wurde theils zur Peststellung ihrer Consistenz, theils um auf einen etwaigen flüssigen Inhalt zu fahnden, mehrfach mit der Nadel einer Pravaz'sehen Spritze angestochen; sie zeigte sich dabei an manchen Stellen knorpelhart; Flüssigkeit entleerte sich nicht aus ihr. Diagnose: Tumor orbitae et cavi cranii, Exophthalmus oculi dextri, Neuroretinitis haemorrhagica oculi utriusque. Ordination: Kai. jod. 1,0 pro die, Tinct. Jodi als Zusatz zum Mundwasser, Solutio Atrop. ins rechte Auge. 23. October. Heute früh bemerkte der Kranke einen rothen Fleck am rechten Augapfel. — Man sieht oberhalb der Cornea und etwas nach aussen eine dunkelrothe fünfpfennigsttickgrosse Ecchymose, deren stärkste Rothe unmittelbar die Hornhaut berührt. Ophthalm. R. Nach Atropinisirung der rechten Pupille erscheint der Sehnervenkopf verschmiert; um die Papille herum, iiinl besonders nach der Macula lutea hin, bemerkt man vielfach dunkle, strichförmige Verdickungen der Gefässe.') L. Auch am linken Auge sind dunkle strichförmige Stellen an den Gefässen deutlich entwickelt und namentlich am Papillen- rande reichlich vorhanden. 1) Diese dunklen, schwarz aussehenden Striche zeigten eine gewisse Prominenz. Während des Lebens wussten wir diese Erscheinung nicht anders zu deuten, als dass es sich um Gefässrupturcn handle, die mit stärkerer Pigmentanhäufung einhergehen. Die später zu beschreibenden Sectionsbefunde machten jedoch die Annahme sehr wahrscheinlich dass wir es im Wesentlichen mit ncoplastischer Infiltration der Gefäss- wände zu thun hatten.