Practische Beitrage zur Kinderheilkunde.

  • Baginsky, A. (Adolf)
Date:
1880
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Credit: Practische Beitrage zur Kinderheilkunde. Source: Wellcome Collection.

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    echte Atrophie des Darmes eine irreparable und deshalb eine so schwer wiegende Affection, weil sie die einmal betroffenen Stellen der Darmwand wirklich defect lässt. — Es liegt darin schon aus- gedrückt, dass die Frage der Heilung quoad valetudinem completam ausgeschlossen ist, und dass eine Wiederherstellung der Kranken, die Statt hat, nur dann möglich ist, wenn der Erkrankungsprozess nicht zu grosse Strecken in Angriff genommen hat. Die Prognose. Sonach wäre die Prognose der Krankheit in erster Linie abhängig von dieser Ausdehnung. Je weiter die Zer- störung der Darmwand, desto schlechter die Erwartung des Ausganges. Leider giebt es keinen ganz zuverlässigen Massstab für diese That- sache, wenigstens keinen anderen, als die Ernährungsverhältnisse des Kindes im Ganzen und die Vorgänge der Verdauung ini Speziellen. — Die continuirliche Abnahme im Gewicht verschlechtert die Pro- gnose wesentlich, während zeitweise auftretende Stillstände oder Ge- wichtszunahmen eine bessere Aussicht gestatten, weil sie erweisen, dass die Assimilation nicht völlig daruiederliegt. — Dauernd mit vielen Speiseresten (Milchdetritus, Fett etc.) gemischte diarrhoische Stuhlgänge, die mit den beschriebenen teigigen abwechseln, geben keine günstige Prognose, weil sie erweisen, dass der ursprüngliche Darmkatarrh noch andauert. Noch mehr verschlechtern heftige Diarrhoeen, oder Erbrechen, das intercurrent auftritt, die Prognose, ebenso jede einzelne der erwähnten Complikationen. — Für die Be- urtheilung seitens des Arztes ist von prognostischer Bedeutung auch hier wieder die Gemüthsstimmung der Kinder. Grosse Unruhe, con- tinuirliches Geschrei sind als ebenso ungünstige Zeichen zu be- trachten, wie ein total apathisches Darniederliegen und der ver- fallene klägliche Gesicht'sausdruck. Dagegen ist das Wiedererwachen der Theilnahme der Kinder an der Umgebung, eine gewisse Wieder- kehr der Freundlichkeit und das Lächeln als ein gutes prognostisches Zeichen anzusprechen, allerdings nicht so, dass es etwas absolut Sicheres gewährt, da es immerhin nur den Augenblick subjectiven Wohlbefindens kennzeichnet. Weiterhin wird die Prognose auch hier wieder wesentlich von den hygienischen Verhältnissen beein- flusst, unter denen die Kinder leben, in welcher Beziehung auf früher Berichtetes hingewiesen werden kann. Diagnose. Für die Diagnose der Darmatrophie sind die- Baginsky , Kinderüoilkundo. III, le