Beitrag zur Statistik und Kasuistik der Rückenmarks-Geschwülste unter Aufführung eines Falles von epiduralem flächenhaftem Sarkom ... / vorgelegt von Rudolf Simon.

  • Simon, Rudolf, 1879-1956.
Date:
1904
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Beitrag zur Statistik und Kasuistik der Rückenmarks-Geschwülste unter Aufführung eines Falles von epiduralem flächenhaftem Sarkom ... / vorgelegt von Rudolf Simon. Source: Wellcome Collection.

    76/84 (page 26)
    gewissermassen durchwachsen, so dass man den Eindruck hat wie wenn der Tumor im Innern des Marks seihst entstanden wäre. Ihre Grösse übersteigt selten die zweier Wirbelsegmente. Ihre Konsistenz ist weich. Manchmal zeigt sich Neigung zu zystischer Degeneration. In beschränkter Anzahl finden sich Angiome und Lymph¬ angiome unter unseren Fällen. Sie nehmen teils die Mark¬ substanz auf kurze Strecken ein, teils gehen sie von den Häuten aus, wo sie weiche Geschwülste bilden. Eine plötz¬ liche Blutung kann den Exitus herbeiführen. Dagegen macht sich in anderen Neubildungen, namentlich der Pia, oft eine rege Beteiligung der Gefässe bemerkbar; ich erinnere nur an das bei den Sarkomen und Gliomen Gesagte. Als ganz selten im Rückenmark auftretend, mehr der Kuriosität halber, seien hier noch erwähnt ein Cholesteatom, das Chiari im zentralen Teil des Brustmarks beobachtete, eine teratoide Geschwulst, welche G e r 1 a c h beschreibt, ferner die Fälle Picks von myomatöser Wucherung. Als häufigen Sektionsbefund findet man eine eigentüm¬ liche Verhärtung der Arachnoidea, besonders in ihrem dorsalen Umfang, in Gestalt von Plättchen bis zu Knochenhärte. Nach Virchow gehen sie aus einer osteoiden Anlage hervor; deren Struktur mit derjenigen des Knochenknorpels übereinstimmt. Nach Zanda, der sich besonders mit ihnen beschäftigt hat, entwickeln sich solche Osteome durch Metaplasie des Binde¬ gewebes in osteoide und Knochensubstanz. Uns interessieren sie nicht weiter, da sie nicht den Charakter einer Geschwulst besitzen. Was nun die sonst im Organismus so häufige Karzinom¬ bildung betrifft, so scheint sie im Rückenmark und seinen Häuten gar nicht vorzukommen. Die Fälle von Karzinom, die wir in der Literatur finden, stammen nur von älteren Autoren. Da jedoch nähere Angaben fehlten — es wird meist nur allgemein von krebsigen, encephaloiden, fungösen Wuche¬ rungen, von Gallertkrebs und Markschwamm gesprochen —, so habe ich diese zweifelhaften Fälle nicht mit in unsere Betrachtungen gezogen. Auch wo nähere histologische Details