Die Entwickelung der elektrischen Messungen / von O. Frölich.

Frölich, O. (Oscar), 1843-1909.

Date:: 1905

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Credit: Die Entwickelung der elektrischen Messungen / von O. Frölich. Source: Wellcome Collection.

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Fortschritt gegenüber der Nobilischen Anordnung wird also hierdurch nicht erzielt. Wie allgemein und wie andauernd die Anwendung des Nobilischen Galvanometers war, zeigt sich daran, daß Faraday in seinen so großartigen ünd ausgedehnten Experimentalunter- suchungen über Elektrizität (1832 bis 1855) sich nie eines an- deren Galvanometers bedient hat als des Nobilischen1), und nicht versucht hat, dasselbe abzuändern oder zu verbessern. In denjenigen Fällen, in welchen er Ströme messen mußte, half er sich auf einfachste, allerdings nicht genaueste Weise: als er die Identität der aus verschiedenartigen Quellen stammenden Elektri- zität nachweisen wollte, ordnete er die Versuche so an, daß stets ungefähr dieselbe Ablenkung an seinem Galvanometer erfolgte 2); und bei der Auffindung und dem Beweise des heute nach ihm benannten elektrolytischen Grundgesetzes wandte er als Strom- messer einen Wasserzersetzungsapparat3) an, dem er verschiedene Formen gab, bis die Konstruktion ihn befriedigte. Es wäre sehr ungerecht, wenn man den Wert der Faraday- schen Arbeiten, welche, wie die Arbeiten keines Anderen, die physikalische Welt des vorigen Jahrhunderts beherrschten, wegen des Mangels genauerer Strommessungen niedriger einschätzen wollte. Faraday beschäftigte sich mit der Konstruktion von Meßinstrumenten nur, wenn es seine Arbeiten verlangten, dann aber in genügender Weise; allerdings hatte er keine „Meßfreudig- keit“, wie z. B. Gauss und Weber; seine hohe Bedeutung lag auf anderen Gebieten. Die Notwendigkeit der Kalibrierung des Galvanometers, d. h. die Reduktion der Ablenkungen auf Stromstärken, machte sich nach der Konstruktion des Galvanometers bald geltend. Die Versuche der Lösung dieser Aufgabe waren anfangs ungenügend, namentlich weil man noch nicht wußte, in exakter Weise Strom- stärken verschiedener Größe herzustellen, und weil die hierzu notwendige Anwendung des Ohmschen Gesetzes erst allmählich durchdrang, und auch die Bestimmung von Widerständen erst ihren Anfang nahm. ’) Ann. 25, 122 (1832) ist sein Galvanometer beschrieben; dasselbe weicht von dem Nobilischen nicht ab. 2) Ebend. 29, 373 ff. (1833). 3) Ebend. 33, 317 ff. (1834).