Atlas und Grundriss der Röntgendiagnostik in der inneren Medizin / herausgegeben von Franz M. Groedel ; bearbeitet von Carl Beck [and others].

Date:
1909
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Credit: Atlas und Grundriss der Röntgendiagnostik in der inneren Medizin / herausgegeben von Franz M. Groedel ; bearbeitet von Carl Beck [and others]. Source: Wellcome Collection.

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    kommutier- tem hochge- spanntem Wechsel- strom. wir in kürzester Zeit an verschiedenen Stellen des Raumes Apparate mit dem Induktor verbinden können. Für besonders grosse Laboratorien eignen sich besser Hoch- spannungsumschalter, wodurch allzu lange Leitungen (Kondensatorwirkung) vermieden werden. Der Betrieb der Röntgenröhren durch Induktoren ist für alle Bedürfnisse der Röntgentechnik vollkommen ausreichend. Wie schon gesagt, erzeugt der Induktor aber stets auch Spannungswerte verkehrter Richtung. Durch verschiedene Mittel (Ventil- röhren und Vorschaltfunkenstrecke) kann man zwar diese verkehrten Spannungen ver- hindern, einen Stromfluss durch die Röhre hervorzurufen. Besonders bei weichen Röhren und sehr hoher primärer Belastung lässt sich dieser sog. Schliessungsstrom jedoch mit absoluter Sicherheit nicht unterdrücken. Die nachteiligen Folgen des Schliessungs- stromes sind: mangelhafte Bildqualität und verkürzte Lebensdauer der Röntgenröhre. Ein idealer Röntgenapparat müsste daher die Vorteile der Influenzmaschine mit Röntgen- denen der Induktoren vereinen, ohne deren Nachteile zu besitzen. Er müsste Strom- Apparate mit impulse nur einer Richtung von abstufbarer und genügender Intensität ergeben. Da wir heute noch nicht in der Lage sind, hochgespannten Gleichstrom von genügender Intensität hervorzubringen, hat man Apparate gebaut, in welchen Wechselstrom aus niedriger Gebrauchsspannung auf ausserordentlich hohe Spannung transformiert wird, und in welchen durch eine besondere Vorrichtung die negative Halbwelle unterdrückt resp. in eine positive umgewandelt wird. Koch war der erste, der einen derartigen Apparat zu bauen versuchte. Ein neuerdings auf meine Anregung hin gebauter ähnlicher Apparat1) hat sich bis jetzt gut bewährt, ein endgültiges Urteil über seine praktische Verwertung lässt sich jedoch noch nicht geben. Das Instrumentarium2), das noch wenig bekannt sein dürfte, ist folgendermassen aufgebaut. Ein Gleichstrom-Wechselstrom-Umformer schickt seinen Wechselstrom in einen ruhenden Hochspannungstransformator, welcher die Spannung so hoch transformiert, wie sie zum Betrieb von Röntgenröhren notwendig ist. Dieser hochgespannte Wechselstrom wird durch eine mechanische Vorrichtung, den Gleich- richter, unter Ausnutzung beider Halbwellen in gleichgerichtete Stromimpulse umgeformt. Steht Wechselstrom zur Verfügung, so wird dieser direkt dem Transformator zugeführt und der Gleichrichter durch einen kleinen Wechselstromsynchronmotor bewegt. Für jene Laboratorien, in denen nur Wechselstrom vorhanden ist, wird daher zur Zeit dieser Apparat auf jeden Fall dem Induktor vorzuziehen sein. Der Betrieb des Apparates ist äusserst einfach und sicher. Nachdem der Motor angelassen ist, wird mittels einer Kurbel ein im primären Wechselstromkreis liegender Vorschaltwiderstand je nach der gewünschten Röhrenbelastung eingestellt, während mit einer zweiten Kurbel das Uebersetzungsverhältnis des Transformators dem Härte- grad der Röhre angepasst wird, und zwar durch Zu- resp. Abschalten von primären Windungen, auf ganz ähnliche Weise, wie wir dies bei der veränderlichen Selbst- induktion des Funkeninduktors gewohnt sind. •) Reiniger, Gebbert & Schall, A.-G., Erlangen. a) Näheres: Groedel. Ein Instrumentarium zum Betriebe der Röntgenröhren mit pulsierendem Gleichstrom. Deutsche med. W. 1903, Nr. 49. 1*