Über Callustumoren (Calus-Sarkome) / von August Weisflog.

Weisflog, August.

Date:: 1893

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Credit: Über Callustumoren (Calus-Sarkome) / von August Weisflog. Source: Wellcome Collection.

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! 3 sr bei Gosselin findet, demonstriert dann, wie schliesslich auch hier durch weitere Zunahme der Geschwulst wieder eine Zerstörung Res Gallus stattfinden kann. Unter „Callustumoren“ möchte ich aber gerade die in eine Rieser drei Kategorien gehörenden Falle nicht verstanden wissen, wie¬ wohl dieselben ja im weitesten Sinne dazu gerechnet werden könnten. |ch möchte diese Bezeichnung nur für diejenigen Fälle in Anwen¬ dung bringen, bei welchen an einer Frakturstelle neben dem Callus- kewebe sich zu irgend einer Zeit und primär auch Geschwulstge- Ivebe entwickelt. Die Konsolidation der Fraktur durch einen Callus ist also conditio sine qua non. Durchsuchen wir, uns in der Beurteilung des Krankheitsmate¬ rials strikte an diese Grundsätze haltend die Litteratur, so finden ILvir bald genug, dass die Zahl der publicierten und wohl auch be¬ obachteten Fälle eine sehr geringe ist. Bruns1) führt 6 Enchon- Ürome, 5Frakturosteome, 5 Sarkome an, denen ich, wie wir spätersehen werden, noch 3 weitere Fälle von Sarkom beifügen kann, so dass h-lso im ganzen heute 19 Fälle von Callustumoren, wovon 8 Sarkome, ibekannt sind. Bedenken wir nun, wie oft sonst in allen Oigan- i (Systemen Gewebsläsionen und die daraus resultierenden regenera- ttiven Prozesse zum Ausgangspunkte für maligne Tumoren werden, Lo ist das seltene Auftreten unserer Geschwulstform gewiss geeignet, unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Während hinwiederum leich- Itere Gewebstrennungen durch Fall, Schlag, Stoss etc. am Knochen- | jsysteme häufig genug die Entwicklung von Neoplasmen nach sich ziehen, machen gerade intensive Zerstörungen aml enost-, Knochen- iund Knochenmarkgewebe eine Ausnahme. V i r c h o w , Wohn¬ heim, Thier sch, Esmarch und so viele Andere haben sich I bemüht, in genialen Theorien Licht in das dunkle Gebiet der Aetio- llogie der Geschwülste zu bringen. Die praktische Chirurgie lehrte luns, je nach der Eigentümlichkeit des 1 alles bald die eine, bald die ländere als zu Recht bestehend anzuerkennen, für diejenigen b alle, die den Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen bilden sollen, dürfte nicht ohne weiteres klar sein, für welche der vielen Ansichten man sich entscheiden soll. Wird also einerseits das Interesse des Arztes für die Gallus¬ tumoren schon durch ihre Seltenheit erweckt, so bieten auch die angeführten Gesichtspunkte manche Anregung zu einer eingehenden Erörterung des Wesens derselben, und da ich ausserdem durch die 1) A. a. 0. 1*