Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Hornhautrefraction / von Adolf Steiger.

  • Steiger, A. (Adolf), 1862-1920.
Date:
1895
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Credit: Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Hornhautrefraction / von Adolf Steiger. Source: Wellcome Collection.

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    nicht nur die neuerdings in den Vordergrund getretenen Formen der Meridianasymmetrie früher fast ganz übersehen wurden, sondern dass auch viele ganz grobe Astigmatismen den Unter- suchern entgangen sind. Ein Satz wie der folgende (6. S. 37): »die Untersuchung und Diagnose dieses Zustandes (des Astig- matismus) ist nicht leicht; für die Hygiene hat er wenig Be- deutung« sollte nicht mehr vorkommen in einem Buche von der Gediegenheit und der Bedeutung. der »Hygiene des Auges« von H. Cohn. Gerade das Umgekehrte ist richtig: Die Untersuchung und Diagnose ist leicht; die Bedeutung für die Hygiene recht gross. Ich behalte mir vor in einer späteren Arbeit diese Be- hauptung mit neuem Material zu belegen. Dass Staroperirte wegen oft sehr beträchtlichen permanenten Operationsastigmatismus mit cylindrischen Gläsern eine bessere Sehschärfe erreichen, das hat der Ophthalmometer schon 1869 Reu SS und Woinow verrathen. Ich unterschreibe also voll und ganz den Satz Javal's: »Ich zweifle nicht daran, dass die Ophthalmometrie nach und nach in die Klinik aufgenommen werde und lebe in der Ueberzeugung, dass sie dem Patienten ebenso häufige und ebenso grosse Dienste erweisen wird, wie die Ophthalmoscopie.« Es ist unbegreiflich, dass die Einführung von so viel kleinen und kleinlichen Factoren abhängig sein muss. Die grossen Vorkämpfer auf dem Gebiet der klinischen Ophthalmometrie sind, neben den Schülern Javal's und einigen zerstreuten^europäischen Specialisten, vor allem die Amerikaner. Vielleicht nicht ohne tiefere Gründe, ganz abgesehen davon, dass Zeit Geld ist. Das aufreibende Geschäftsleben, das an das ganze Nervensystem die grössten Anforderungen stellt, machte dort vielleicht die Unannehmlichkeiten der schwachen Grade von Astigmatismus, hauptsächlich des perversen, noch mehr fühlbar als bei uns. Dass im Eifer einmal über das Ziel hinausgeschossen wurde, das haben wir schon bemerkt. Das thut einer guten Sache auf die Länge keinen Eintrag. So will ich nicht bestreiten, dass wohl der Eine oder Andere ein cylindrisches Glas verschrieben hat, wo eher eine Allgemeinbchandlung am Platz gewesen wäre. Wer wollte nicht hie und da irren? Dafür aber das Ophthalmometer anzuschuldigen, wie es geschehen ist, wäre ungefähr dasselbe,