Klinisch-statistische Beiträge zur Lehre von der Myopie / von Dr. Schleich.

Date:
[1882]
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Credit: Klinisch-statistische Beiträge zur Lehre von der Myopie / von Dr. Schleich. Source: Wellcome Collection.

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    schmale, bei zweien keine Sichelbildung vorhanden. Die Affec- tion war immer beiderseitig. Die Sehschärfe hatte in den meisten Fällen nicht in erheblichem Grade gelitten. Eine nähere Beziehung dieser Fälle zur Myopie besteht nicht, in- dem nach meinen Beobachtungen diese Erkrankung wohl ebenso häufig bei nicht myopischer Refraction sich findet. Diesen stehen die 18 anderen Fälle gegenüber. Meist bei sehr hochgradiger Myopie (Durchschnittsrefraction 10.1 Ml.) finden sich bei ihnen die Heerde viel spärlicher; oft ist nur ein einziger nachzuweisen. Wenn in der Mehrzahl vorhanden, sind die Heerde klein, wenn nur einzelne sich finden, meist grösser. Die Heerde liegen alle nicht weit von der Papille und der Macula entfernt; sie zeigen fast ohne Ausnahme deut- liche Beziehungen zu Retinal-Gefässen, indem sie an solchen oder an deren Theilungsstellen liegen. Besonders hervorzu- heben ist noch, dass trotz der, wie oben bemerkt, hochgradigen Myopie die Sichelbildung gewöhnlich dem hohen Grade der- selben nicht entspricht und meist nicht sehr ausgedehnt ist. Sowohl in ätiologischer als auch in klinischer Beziehung sind diese Formen von den obengenannten scharf zu trennen. Die Sehschärfe ist meist sehr stark herabgesetzt. Den einzelnen Heerden (besonders den grösseren) entsprechend finden sich Scotome des Gesichtsfelds, woraus eine wesentliche Bethei- ligung der Retina zu erschliessen ist und wesshalb sie vom anatomischen Standpunkte richtiger als Chorioretinitis bezeich- net werden. Ich sehe in diesen Veränderungen den Ausdruck ectatischer Vorgänge im Augengrunde. Hier sei auch kurz erwähnt das Vorkommen von Glau- coma simplex bei 3 Personen, wovon 2 beiderseitig, 1 nur einseitig erkrankt war. Der letztere und 1 der beiden vorher genannten war auf dem einen Auge amaurotisch. Die Myopie war bei 3 Augen hochgradig (2mal 11 ML, 1 mal 10 ML), bei 2 Augen ganz gering (Myopie 1). Unter den zahlreichen Fäl- len anderer Glaucomformen, die in der hiesigen Klinik wäh- rend des genannten Zeitraumes zur Beobachtung gekommen sind, ist myopische Refraction nicht vorgekommen, so dass die