Handbuch der chemischen Technologie. 2. Band, Organischer Theil / von Ferdinand Fischer.

Fischer, Ferdinand, 1842-1916.

Date:: 1902

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Credit: Handbuch der chemischen Technologie. 2. Band, Organischer Theil / von Ferdinand Fischer. Source: Wellcome Collection.

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kanal k zu, mit dem sie durch den Fuchs l in Verbindung treten. In l ist der Schieber m angebracht, der den Zug regelt. Die beiden Rohre n, welche aus der Hauptleitung o gespeist werden, führen die in den Condenskästen nicht verflüssigten Destillate in die Feuerung *). Der Raum welcher mit dünnem Eisenblech ausgeschlagen und mit Thür und Deckenöffnungen versehen ist, dient zum Trocknen von Holz, ebenso die durch die Gewölbe q geschaffenen Räume r. Diese Trockeneinrichtung hat den Vorzug der Einfachheit und Billigkeit, verursacht aber Löhnungskosten. Zum schnellen Ent- leeren der Retorte dient ein Einsatzkorb .9. Wenn derselbe so lang wie die Retorte gemacht wird, dann kann ein Reservekorb jeweils gefüllt werden, wenn der andere gezogen wird; auf diese Weise geschieht das Laden sehr schnell und die Retorte kühlt nicht aus. Das Holz wird vor der Verarbeitung in der Regel 1 bis 2 Jahre gelagert, um den Wassergehalt desselben zu erniedrigen. Nach Beendigung einer Operation 12 bis 16 Stunden — wird die Retorte geöffnet, die Kohlen, welche sich in schwacher Roth- glut befinden, müssen rasch herausgezogen und in Blechkästen gebracht werden, die man alsdann luftdicht verschliesst. Die Kühlkästen, welche jeweils eine Retorten- ladung aufnehmen, sind aus 3 bis 4 mm starkem Eisenblech hergestellt und kühlen etwa 36 Stunden aus. Je länger desto besser, denn schnell gekühlte Holzkohle ent- zündet sich sehr leicht von selbst. Eine Holzverkohlung mit 10 stehenden Retorten, entsprechend einer Jahresleistung von 10 000 Rmtr., zeigen Fig. 5 und 6. Die Retorten ci ruhen auf starken gusseisernen Ringen b. Ein Gewölbe c schützt den Retortenboden vor feticli- flammenwirkung und lässt die Heizgase 5* durch eine Anzahl Abzuglöcher nach oben entweichen. Durch den Fuchs d gelangen die Verbrennungsproducte in den Sammelkanal e, von wo sie in die Schornsteine f entsteigen. Behufs Leerung einer Retorte ist es zweck- mässig, mit dem Laufkrahn, der in dem Gerüst g läuft, nach einer Entlade- maschine h zu schaffen. In diese wird die Retorte befestigt und nach Abheben des Deckels umgelegt. Die Kohlen fallen selbsttliätig in die Kühlkästen. Dann kann der Deckel wieder auf- gesetzt und die Retorte durch den Kralin zurückgebracht werden. — Im Uebrigen ist die Apparatur der Anlage dieselbe wie bei der Anordnung mit liegenden Retorten. Das flüssige Condensat läuft von dem Condenskästen i duich die Rinne k nach den Absetzbottichen l, während die unverdiclitbaren Gase durch die Leitung m einem Gaskühler n Zuströmen, um etwa mitgerissene Rohsäuretlieilclien noch abzugeben. Von hier strömen die Gase durch Rohr o zu den Feuerungen. Eine stehende Retorte, welche nicht gezogen zu werden braucht, zeigt Fig. 7. Die Feuerung besteht in einem Vorherd b und einem unteren ringförmigen Vertheilungs- kanal c, von wo die Heizgase in den schraubenförmig die Retorte a umkreisenden Feuerzug d steigen und alsdann beliebig abgeführt werden. Besondere Sorgfalt ist 1) J. 1880, 417; 1897, 561.