Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner.

  • Heusner, Louis.
Date:
1868
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Credit: Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner. Source: Wellcome Collection.

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    Von den Wänden der Cysten liess sich mit der Pincette in Fetzen ein feines Häutchen abziehn, und von den abgerissenen Stückchen gelang es, mittels der Prä- parirnadel eine lockerere Schichte von einer sehr feinen, dichten, durchsichtigen Membran abzustreichen, welche letztere unmittelbar den Cysteninhalt umgeben hatte. Diese letztere bestand aus einem dichten Netzwerk feinster Fasern, welche, bald un¬ regelmässig durcheinander geflochten, bald mehr parallel gelagert und oft wellenför¬ mig gebogen, ein sehr dichtes Häutchen darstellten und sich am aufgefaserten Rande des Objektes als scharfe, dunkle Linien einzeln deutlich verfolgen Hessen. Kerne waren in dieser Membran nirgends zu entdecken. Auf Zusatz von Essigsäure quollen die Fasern auf und wurden licht und erwiesen sich somit als Bindegewebsfasern* In der abgestreiften Schichte fanden, sich dieselben Fasern, aber viel lockerer geschlun¬ gen, und dazwischen Spindelzellen und Zellkerne. Ein etwas anderes Bild gaben die bei der makroskopischen Beschreibung der Cysten erwähnten häutigen Zwischenwände und Bänder, welche vielfach so dünn und durchsichtig waren, dass sie ohne weitere Präparation als Objekt benutzt werden konnten* Jene feinen, linienförmigen Fasern waren nicht vorhanden; man erkannte nur eine feingranulirte, durchsichtige Grundsubstanz, welche durch feine, parallele Streifung in ziemlich breite, bandartige Fasern geschieden wurde. Dazwischen tauch¬ ten hin und wieder spindelförmige, oft durch eine Kette von Fetttröpfchen markirte Anschwellungen auf mit länglichen, blassen granulirten Kernen und setzten sich dem Anscheine nach in die erwähnten Bandfasern fort. Diese zuletzt beschriebenen Membrane waren grösstentheils mit einer dickem oder dünnem Lage grosser, gleichförmiger, rundlicher Zellen bedeckt, die zum Theil einen deutlichen, Kernkörperchen führenden Kern zeigten, zum Theil aber so stark granulirt, oder mit Fetttröpfchen gefüllt waren, dass der Blick nicht in ihr Inneres dringen konnte. Durch ihre geschichtete Lagerung, ihre platte, rundliche Ge¬ stalt, die in Folge der dichten Aneinanderlagerung oft ein deutliches Polygon dar¬ stellte, endlich durch den Mangel einer Zwischensubstanz, machten diese Zellen ganz den Eindruck von Epithelien, wras auch Herr Professor Esmarch und Herr Dr. Ed- lefsen, denen ich die Präparate zeigte, bestätigten. Dass die Zellen nicht einfach aus dem Cysteninhalt sich niedergeschlagen haben konnten, geht hervor: 1) daraus, dass sie vollkommen deutlich erhalten waren, während die Contour der Zellen in den Cysten durch Verfettung und Zerfall undeutlich gewor¬ den war- 2) daraus, dass sie alle fast gleiche Form und Grösse hatten, die bei jenen sehr verschieden waren; 3) daraus, dass sie an der Membran sitzen geblieben waren, obgleich bei der Präparation die Präparirnadel öfters darüber hingefahren, um das Objekt n glatt zu legen. ftlP.fji; jjfil 2