Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner.

Heusner, Louis.

Date:: 1868

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Credit: Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner. Source: Wellcome Collection.

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theile vorhanden seien. Nelaton (D’une nouvelle espece de tumeurs benignes S. 280) macht darauf aufmerksam, dass besonders die in der spongiösen Substanz des Oberkiefers entstehenden Sarkome die Neigung zu Knochen- und Kalkablagerung besässen. Da er ausserdem -fand, dass dieselben gern in die Highmorshöhle hinein¬ wüchsen und dann, da die überdeckende Knochenschale manchmal bis auf ein ein- drückbares Blatt verdünnt werde, leicht mit dort entstandenen Sarkomen verwechselt würden, die keine besondere Knochenschale vorn Oberkiefer hätten, so gab er ihnen den besonderen Namen „Variete intra-osseuse enkystee.“ Auch unser Oberkiefer- sarkom wäre also hierzu zu rechnen, was auch von Prof Colberg, von welchem die Beschreibung desselben herrührt, geschehen ist. Die Verfettung der Zellen an einigen Stellen des Sarcoma Femoris ist weder etwas sehr Seltenes, noch kann darin etwas Auffallendes liegen bei einer Neubildung mit so rapider Zellenwucherung. Interessan¬ ter ist die Betrachtung jener eigenthümlichen Vertheilung des Pigments an der intensiv gelb gefärbten Stelle, welche über die Art wie solche Färbungen wohl meistens entstehn, Aufschluss zu geben scheint. Die kleinen bräunlichen und schwärz¬ lichen Gerinnsel, welche sich ausserhalb der Zellkörper fanden, waren offenbar Reste von eapillären Hämorrhagien; voll ihnen aus waren dann durch die Parenchymsäfte kleine Partikelchen Und gelöstes Pigment zU den nächsten Zellen geführt worden Und hatten diese imprägnitt. Das Pigment liegt also ursprünglich ausserhalb der Zellen und unterscheidet sich hierdurch allein von dem immer nur in den Zellen selbst Vorgefundenen Pigmente melano tisch er Sarkome (Virchow). Bekanntlich sind die Sarkome überhaupt, ganz besonders aber die myelogenen, durch einen oft ganz erstaunlichen Reichthum von Gefässen ausgezeichnet, welche gewöhnlich den Charakter erweiterter Capillaren tragen und sich auf Kosten des Ge¬ schwulstgewebes zu wahrhaft cystischen Räumen erweitern können. Mit diesem Blut¬ reichthum scheint eine eigentümliche und für manche Fälle noch nicht recht erklärbare Erscheinung, nämlich die Pulsation, welche an einigen myelogenen Osteosarkomen beobachtet wird, im Zusammenhang zu stehn. Doch kommt das Pulsiren nicht, wie man früher glaubte, den Sarkomen allein zu, sondern wird auch bei Carcinomen und überhaupt bei allen weichem Geschwülsten beobachtet, wenn sie am Knochen sitzen. Auch ist der Puls keineswegs dem Gefässreichthum allein zuzuschreiben, da der Ge- fässgehalt der pulsirenden Knochentumoren, wie wir das ja auch an unserm Sarcoma pulsans Tibiae sehen, durchaus nicht sehr excessiv zu sein braucht (Volkmann, im Handbuch der Chirurgie von Pitha und Billroth. S. 477.). Die Erklärung, welche Stanley über das Phänomen des Pulsirens giebt (A treatise on diseases of the bones p. 201), dass entweder eine benachbarte grössere Arterie der Geschwulst ihren Puls mittheile, oder dass letztere aus einer Art erektilen, sehr blutreichen Gewebes bestehn, oder dass endlich die Knochenarterien erweitert sein könnten, scheint nicht ausreichend zu sein; denn für unsern Tumor z. B. passt keine der 3 Erklärungsweisen. Es ist 3*