Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner.

  • Heusner, Louis.
Date:
1868
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Credit: Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner. Source: Wellcome Collection.

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    III. Abel Rowher, aus Jütland, 5 Jahre alt, wurde am 5. Juni 1866 aufgenommen. Im Herbst 1865 bemerkten die Eltern der kleinen Patientin zuerst, dass die¬ selbe mit dem linken Auge etwas zu schielen begann. Einige Wochen später zeigte sich eine Auftreibung der linken Backe, nahe an der Nase, die ziemlich rasch an Umfang zunahm. Auch das Schielen wurde stärker und das Auge begann zu thrä- nen. Seit Anfang des Frühjahrs 1866 bemerkte man eine leichte Excoriation des linken Augenlides. Befund. Am linken Oberkiefer befindet sich eine Auftreibung, welche die untere Fläche der Orbita etwas emporgehoben und dadurch den linken Bulbus nach oben verdrängt hat. Die linke Wange ist besonders in der fossa canina und am o o os zygomaticum stark vorgetrieben und durch ihre gespannten, aber sonst nicht ver¬ änderten Bedeckungen fühlt sich die Auftreibung kuglich und knochenhart an. Am linken untern Augenlid Ektropion mittleren Grades. Die Conjunktiva sondert ein schleimigeitriges Sekret ab. Das äussere Drittheil des untern Augenlides ist excoriirt. Das linke Nasloch ist verengert. Am 13. Juni Operation Nach Abtragung der schalig aufgetriebenen vordem Wand erscheint ein mässig fester Tumor, an vielen kleinen Stellen verknöchert, das Antrum Highmori erfüllend. Er wurde in viele kleine Stücke zerlegt heraus¬ genommen. Bei der genauem Untersuchung der Stücke zeigten sich dieselben weissgelb und von sehr fester, sehniger Consistenz. Zwischen ihre Substanz eingesprengt fand sich dunkle, hämorrhagische, braunrothe Masse. Zwei in die Highmorshöhle vorragende . \ Backzähne waren umwuchert von der Geschwulst und wurden mit herausbefördert. Ferner ein bohnengrosses, flaches, 1/2/ dickes, blass-röthlich aussehendes Säckchen, welches als Zahnsäckchen aufgefasst wurde. Die frische mikroskop. Untersuchung er¬ gab die wunderschönsten Myeloplaxen, eingebettet in sarkomatöses Gewebe aus Spindel¬ zellen, welches an vielen Stellen dichter wurde und sich mehr dem fibroiden Gewebe näherte; an andern Stellen ging dasselbe unmerklich in theils verkalkte, theils ver¬ knöcherte Stellen über. Letztere verhielten sich wie spongiöse Knochensubstanz, in deren Maschen meist Sarkomzellen und Bindegewebe zu finden war. Am 15. Juli wurde die Patientin als geheilt entlassen. Von einem Recidive ist nichts bekannt geworden. 1