Ueber die Lymphgefässe und Lymphdrüsen der Zunge mit Beziehung auf die Verbreitung des Zungencarcinoms / von H. Küttner.

  • Küttner, H.
Date:
[1897?]
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Credit: Ueber die Lymphgefässe und Lymphdrüsen der Zunge mit Beziehung auf die Verbreitung des Zungencarcinoms / von H. Küttner. Source: Wellcome Collection.

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    Zufiihrende Gefasse: 1) Von Seitenrand und Unterflache der Zungen- spitze. Das Gefass, welches anfanglich unter der Schleimhaut sichtbar ist, geht auf der Aussenflache des M. genioglossus und hyoglossus nacli hinten, verlauft von der Ansatzstelle des Biventer am Zungenbein ab auf der Aussenflache des grossen Zungenbeinhorns und iniindet in den unteren Pol der Driise. 2) Vom Geflecht um die Art. lingual is. Aus einer An- zahl feiner Aeste entsteht schon vor dem Hyoglossusrand ein starkeres Gefass, das der Art. folgt und mit derselben nach hinten zieht. Es nimmt das folgende Gefass auf, geht mit der Art. weiter, durchsetzt dicht hinter dem hinteren Hyoglossusrand eine linsengrosse vom N. hypoglossus be- deckte Gland, lingualis und miindet in den unteren Pol der Driise. 3) Von den mittleren Partien des Seitenrandes. Das Gefass lauft zu- nachst unter der Schleimhaut, dann an der Innenflache des M. hyoglossus nach hinten unten, durchbohrt den Muskel nach vorn von seinem hinteren Rand, lauft auf seiner Aussenflache weiter und vereinigt sich am hinteren Hyoglossus-Rand mit dem vorigem Gefass. 4) Von den Plicae foliatae. Das Gefass lauft eine Strecke weit iin vorderen Gaumenbogen, dann in der seitlichen Rachenwand abwarts nach innen vom M. styloglossus, iiber- schreitet das Blutgefassnervenbiindel und tritt in den oberen Pol der Driise. 5) Vom Zungengrund. 2 Hauptstamme entstehen aus Gefassen, die auf den medianen und den lateralen Partien des Zungengrundes nach abwarts ziehen. Sie gehen in der seitlichen Rachenwand nach unten hinten und treten in den oberen Pol der Driise ein. Aus dem unteren Pol der in Hohe der Carotisteilung gelegenen Driise gehen 3 Gefasse hervor, welche noch zwei etwas weiter abwarts auf der Jugularis gelegene Driisen fiillen. Ausserdem fiihrt ein Gefass zu einer am hinteren Rand des Sternocleidomastoideus gelegenen Gland, cervical, superficialis, und aucli von den anderen Gland, cervical, proff. supp. aus sind noch 2 Gland, cervical, superficiales injiciert. Um festzustellen, ob bei rein parenchymatoser I n- j e k t i o n andere Lymphbahnen sich fiillen als bei Injektion von der Schleimhaut aus, wurde bei der folgenden und einer bier niclit ausfiihrlich beschriebenen Leiche so verfahren, dass die Farbmisch- ung ausschliesslich in das Parenchym der ganzen Zunge eingespritzt wurde. Das Resultat war im wesentlichen das gleiche wie bei In- jektionen von der Schleimhaut aus; die in den tieferen Schichten, speciell in der Muskulatur entstehenden Lymphbahnen scheinen dem- nach keine wesentlich neuen Wege einzuschlagen, sondern in die Gefasse einzumiinden, welche von der Schleimhaut ihren Ursprung nehmen. Von dem rein chirurgischen Standpunkt unserer Unter- suchungen aus sind sie also mit letzteren identisch. S a p p e y (1. c.) 48*