Das Neuroëpithelioma retinae : eine anatomische und klinische Studie / von Hugo Wintersteiner.

  • Wintersteiner, Hugo.
Date:
1897
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Credit: Das Neuroëpithelioma retinae : eine anatomische und klinische Studie / von Hugo Wintersteiner. Source: Wellcome Collection.

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    — so- laren. Ich fand sie auch einmal in dem von der Aftermasse substituirten Ciliarkörper (F. XIII), ein andermal in der retrobulbären Wucherung inner- halb des Muskeltrichters (F. XXII) und endlich einmal in einem Orbital- recidiv (F. IX). In all diesen Fällen waren die Gefässe durchgängig, Details an den Wandungen wegen zu dichter Einlagerung des Kalkes nicht wahrnehmbar. An den grösseren Gefässchen, welche dementsprechend auch dick- wandiger sind, tritt der erste Beginn der Verkalkung häufig zuerst in den dem Endothelrohre zunächst gelegenen Faserzügen auf und breitet sich erst später gegen die Peripherie aus. Wenn die Verkalkung in den bereits hyalindegenerirten Gefässen auf- tritt, so erscheinen die breiten, glasigen Kinge, welche die Querschnitte der Gefässe darstellen, von einer schmalen blaugefärbten Linie eingesäumt, welche nach der Peripherie scharf absetzt und gegen das Lumen all- mählich abklingt. Manchmal ist auch die Lichtung von einer gleichen blauen Linie, welche vielleicht einer Verkalkung des degenerirten Endothels ihren Ursprung verdankt, abgegrenzt^ oder endlich es verkalkt das ganze durch die vorangegangene hyaline Degeneration verdickte Gefässrohr gleichmässig. Gerade diese Combination von hyaliner Degeneration und Verkalkung ist am schönsten in den vorhin erwähnten Gefässknäueln im Glaskörper und im vorderen Netzhautabschnitte ausgeprägt. 3. Die Thrombose fand ich in weit vorgeschrittenen Fällen, in welchen die Cornea perforirt war und der Tumor aus der Bulbuskapsel herauswucherte, in den der Oberfläche nahen, streckenweise gangränes- cirenden Partien der Aftermasse. Es war daselbst bei dem von der Ober- fläche gegen die Tiefe schreitenden Zerfalle durch die Abstossung des mortificirten Gewebes eine Eeihe von Gefässen durchrissen worden (was ja der klinischen Erfahrung entspricht, dass die Neubildung in diesem Stadium sehr leicht blutet), die Blutung war aber dann in der ganz gewöhnlichen Weise durch Verschluss des Gefässes mittels eines aus Fibrin und Blutkörperchen bestehenden Pfropfes zum Stehen gekommen. Ich fand immer nur frische Thromben, was ja bei dem rasch fort- schreitenden Zerfalle des Gewebes erklärlich ist, da sich die oberfläch- lichen Schichten immer wieder abstossen. Die Thromben waren selbst- verständlich immer obturirend, setzten sich aber centralwärts mit zungen- förmigen Ausläufern wandständig fort. Es kommen auch, obwohl ziemlich selten, miitten im Tumor Ge- fässe vor, deren Lichtung durch einen Thrombus verlegt ist. Nattini (F. 450) fand im nicht gefärbten Theil der Geschwulst viele Gefässe thrombosirt. Hier finden sich nicht nur die Fibringerinsel und Blut- körperchen, sondern auch die späteren Stadien der Thrombose bis zur bindegewebigen Organisation und Schrumpfung des obliterirenden Pfropfes. Für die Entstehung dieser Thrombosen möchte ich einestheils die bei Besprechung der Angiectasien erwähnten Bedingungen, ferner die Gefäss- wandveränderungen verantwortlich machen, anderentheils sie auffassen als eine fortgesetzte Thrombose nach Verschluss des zuführenden Kohres infolge endarteriitischer Processe oder Geschwulstwuchernngen. Diese zweite Art des Gefässverschlusses, nämlich durch End- arteri'itis, Arteriitis, Periarteriitis konnte ich mehrmals an der