Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss.

  • Dreyfuss Robert.
Date:
1896
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Credit: Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss. Source: Wellcome Collection.

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    troffen. Die Venen ziemlich stark gefüllt, die Gyri etwas abgeplattet. Auf ihrer Höhe nur selten etwas Exsudat. Sogar die Innenfläche der Dura, so- wie die Aussenfläche der Pia zeigen an einigen Stellen einen dünnen, eit- rigen Exsudatbelag, so an der rechten Stirnseite. Knochen und Aussenfläche der Dura gesund. Keinerlei Verletzung an den Schädelknochen. Linker Seitenventrikel etwas erweitert, enthält ziemlich viel leichtgetrübte Flüssig- keit. Das gleiche Verhalten rechterseits. Encephahtische Herde in den Cen- tralganglien; hämorrhagische Infiltration in der rechten Lunge und Pleura. Milzschwellung, flüssiges dunkles Blut. Makroskopisch undefinierbare Nieren- veränderung. Beide Stirnhöhlen zeigen eine starke Infiltration der Auskleidungsmeni- bran mit ziemlich dickem Eiterbelage. Eitriger Nascukatarrh. Vergebüch wurde in dem eitrigen Sekrete mit grossem Eifer nach einer charakteristischen Bakterienform gesucht; einzelne Coccen, die zur Beobachtung kamen, Hessen vor allem eine herdartige Häufung und multiples Vorkommen vermissen, so dass über das infektiöse Agens nichts ausgesagt werden konnte. Einen posi- tiven Befund für MikrococccQ ergab erst die Untersuchung der vermehrten exsudativen Ventrikelflüssigkeit. In derselben befanden sich grosse Kolonien unzähliger kugelförmiger Bakterien feinster Art, zum Teil zu Haufen vereint, zum Teil in den Eiterzellen drin steckend. VIII. Beobachtung von Huguenin (1882). Anlässlich der letzten Beobachtung berichtet Huguenin kurz über einen ähnlichen Fall: „Man ist in solchen Fällen eben nicht immer in der glücklichen Lage, in der wir uns bei einem früheren Fall der Art befanden, in welchem die chronisch entzündete Stirnhöhle eine Perforation des Knochens nach imien zeigte, und von der betreffenden Stelle eine mit Gefässen ver- sehene, bindegewebige Verlötung der Dura mit der Pia und der Pia mit der Hirnoberfläche; das ganze verbindende Bindegewebe war eitrig infil- triert. Die Pia im Zustande schwerer, eitriger Entzündung. IX. Beobachtung von Carver (1883). Ein kräftig aussehender, 21jähriger Lehrer befand sich bis zum 28. März ganz wohl. An diesem Tage begann das linke Auge zu schwellen und schmerzhaft zu werden. Schnelle Zunahme der Schwellung, Exophthal- mus. Es wurde eine Incision gemacht und ein wenig Flüssigkeit entleert. Am folgenden Tag nochmalige Incision, worauf sich Eiter entleerte. Am 30. März klagte Patient über Schmerzen auf dem Scheitel. Bei der Auf- nahme in das Hospital zeigte sich das linke Augenlid geschwollen, das um- gebende Gewebe ödematös, der Bulbus vorgetrieben, die Conjunctiva stark chemotisch, so dass die Cornea kaum sichtbar war. Die betreffenden Teile stark schmerzhaft. Temp. 103, Puls 120, hart und voll. Haut trocken und heiss. Patient hatte keine Delirien, sondern war ganz bei Besinnimg. Ein Kataplasma wurde verordnet, Kaloniel und Koloquinten gegeben und die chemotische Conjunctiva skarifiziert. Am 31. März war der Schmerz geringer, die Entleerung aus dem Lide profus und reichlich, leichtes Delirium des Nachts. Gegen Abend wurde Patient stark delirös, mit Muskelzuckungen und starkem Stöhnen. Temp. 104, Puls 124. Narkose. Der tastende Finger drang durch die Lidwunde rückwärts bis zur Spitze der Orbita vor, das Orbitaldach fühlte sich rauh an und war vom Periost cntblösst. Starke Dehrien während der Nacht. Exitus am nächsten Morgen. Der Sektions- befuud ergab: Das ganze Orbitalgewölbe gelb gefärbt, trocken, entblösst, K. Dreyfuss, Die Krankheiten des Geliirus.